Von der St. Moritzer Corviglia nach Zürich-Oerlikon, vom Edelrestaurant zum Take-away am Bahnhof: Mit Krispy Kröst lanciert Reto Mathis ein Franchise-Konzept. Kann er die belegten Teigstreifen etablieren?
«Es ist keine Pizza, es ist kein Flammkuchen, es ist einfach Krispy Kröst», erklärte Reto Mathis heute Mittag, als er am Bahnhof Zürich-Oerlikon sein neues Baby vorstellte. Seit sechs, sieben Jahren entwickelt der St. Moritzer Gastrounternehmer das Produkt und das Konzept «Krispy Kröst» in seinen Restaurants auf der Corviglia: hauchdünne, individuell belegte Teigkreationen aus Hartweizengriess, die frisch zubereitet und in Minutenschnelle gebacken werden. Nun sollen die Teigstreifen in einem Take-away-Stand im Bahnhof verkauft werden, der ab dieser Woche in neuem, erfrischendem Kleid daherkommt.
Der Verkaufsstandort in Zürich-Oerlikon soll nur der erste von vielen «Krispy Kröst» werden. Mathis möchte die Eigenkreation als Franchise-Konzept aus dem Bündner- ins Unterland und vielleicht sogar in die Welt hinaustragen.
Je nach Standort und Saisonalität werden fünf bis sechs unterschiedliche Teigstreifen angeboten. Sie werden schockgefroren in den Backofen gelegt, wo sie innert drei Minuten fürs Finish bereit sind. Abschliessende Toppings werden vor dem Kunden hinzugegeben. Die Streifen sind mit einer Hand greifbar und lassen sich so in den Mund schieben. «Eine Hand muss heutzutage beim Take-away ja immer fürs Smartphone frei sein. Sonst hat man schon verloren.»
«Helsinki» ist mit in der Schweiz geräuchertem Lachs, Dillsenf und frischem Dill belegt, der dünne Teig ist trotz Crème fraiche knusprig. «Capri», «Barcelona», «St. Tropez» und «Chicago» heissen weitere fleischige, vegetarische oder vegane Varianten. Sie kosten zwischen 7.50 und 9.50 Franken. Die Zutaten seien aus der Schweiz, so Mathis. «Und Qualität und Frische sind auf höchstem Standard. Für etwas anderes gebe ich meinen Namen nicht her.»
Krispy Kröst ist ein Quick Service Restaurant (QSR). Ein Segment, welches sich seit Jahren stark positiv entwickelt. Mit der Lancierung als Franchise-Konzept geht Mathis, der bis anhin immer direkt in seinen Restaurants involviert war, auch beim Geschäftsmodell neue Wege. Die erste Filiale dient als Flaggschiff der Marke und wird von Mathis Food Affairs direkt geführt.
Langfristig möchte Krispy Kröst aber nicht nur eigene Filialen betreiben, sondern über ein für Franchisenehmer attraktives Konzept wachsen. Ausstattung, Training und Zubereitung wurden so entwickelt, dass eine konstant hohe Qualität auch bei Drittbetreibern sicher gestellt ist.
(Benny Epstein)
