Exklusive Einblicke in die SHL

Die Sieger des Igeho-Lehrlingswettbewerbs waren physisch in Luzern, mit den Gedanken aber an einem anderen Ort.

  • ReFa-Klasse 5a aus Basel: das Erinnerungsfoto im «Beach Club». (ZVG)
  • Timo Albiez stellt den Siegern des Igeho-Lehrlingswettbewerbs die SHL vor. (ZVG)
  • Sarah Capodanno führt die ReFa-Klasse durchs Art Deco Hotel Montana. (ZVG)

Es muss eine ganz besondere Magie sein, welche der «Beach Club», wie die Designer-Bar des Art Deco Hotels Montana heisst, versprüht. Kurz vor 15 Uhr betraten die Schüler der ReFa-Klasse 5a der Allgemeinen Gewerbeschule Basel die Bar und genossen erstmals an diesem Tag einfach nur den Augenblick. Das herrlich sonnige Wetter, das prickelnde Cüpli, den schönsten Blick über die Stadt Luzern und das atemberaubende, wolkenfreie Voralpen-Panorama.

Plötzlich waren die Fragen und Sorgen verflogen, die die Jugendlichen davor über den ganzen Tag begleiteten: Herr Rieder, habe ich bestanden? Herr Rieder, bitte verraten Sie es uns doch. Doch Klassenlehrer Thomas Rieder durfte nicht und hielt sich an die Regeln.

Natürlich kreisten die Gedanken der Schüler rund um die Resultate der Abschlussprüfungen. Schliesslich wurden an diesem Tag die Betriebe jener Absolventen schriftlich benachrichtigt, die an der letzten Hürde zur Restaurationsfachperson scheiterten.

Albiez über die SHL: zwischen Disziplin und Familien-Groove

Gut möglich, dass der Ausflug nach Luzern dem einen oder anderen half, sich für den nächsten Schritt in der Welt der Gastronomie zu entscheiden. Denn dank dem Sieg beim Lehrlingswettbewerb an der Igeho im vergangenen November erhielt die Basler Klasse die exklusive Möglichkeit, tiefe Einblicke in die Schweizerische Hotelfachschule Luzern SHL zu erlangen.

Der stellvertretende SHL-Direktor Timo Albiez zog die Basler  Gäste regelrecht in seinen Bann, als er mit Charme, Witz und viel Begeisterung den Studiengang beschrieb. «Wir haben eine 107-jährige Tradition, das klingt verstaubt», gab Albiez zu, «aber wir sind die erste Schweizer Hotelfachschule, die den gesamten Lehrgang virtuell anbietet. Alle Skripts sind digitalisiert, alle Absolventen erhalten ein iPad.» Albiez präsentierte die SHL als Mischung aus eiserner Disziplin «Wer eine Sekunde zu spät ist, kommt nicht in die Lektion» und einem enorm spürbaren Familien-Groove. Es werde viel gelacht und der hohe Standard punkto Kleidung, Haarschnitt und Pünktlichkeit werde von den Absolventen sehr geschätzt, je länger diese an der SHL seien.

Die letzten Gäste von SHL-Koryphäe Christian Baur

Das Mittagessen in der Kantine hatte geschichtsträchtige Züge: Es war das letzte, das an dieser Stelle serviert wurde, ehe das in die Jahre gekommene Restaurant tags darauf abgerissen und mit dem Umbau begonnen wurde. Zugleich hatte die ReFa-Klasse die Ehre, zu den letzten Gästen gehören zu dürfen, die den Wein von Christian Baur eingeschenkt erhielten. Nach dreissig Jahren als Leiter des Semesters Restauration geht die Koryphäe in Pension. «Darf es ein Glas Wein sein?», fragte Baur. Die Antwort «zum Essen gerne» konterte er in seiner typisch trockenen Art: «Der wäre aber eher zum Trinken.»

Nach dem Espresso folgte ein Szenenwechsel: Sarah Capodanno empfing die Jugendlichen zur Führung durchs Hotel Montana. Nicht nur die Penthouse Superior Suite mit Whirlpool auf der Dachterrasse entlockte manchem ein «Oh» und «Ah». Auch die Rolltreppe in der Küche und die sorgfältige Arbeit der Brigade schindeten mächtig Eindruck.

«Harte, aber coole Branche»

Eindrücke, über die die Schüler auch beim Cüpli auf der Terrasse noch diskutierten. Eindrücke, die den einen oder anderen in der Karriereplanung bestärkte. «Ein toller Tag, wir sind gerne gekommen», bedankte sich Lehrer Rieder im Namen seiner Klasse.

Nebst einem gefüllten Rucksack von der Hotel & Gastro Union wurden die Gastro-Talente vor der Verabschiedung mit guten Worten versehen. «Wir sind in einer harten, aber coolen Branche», meinte Jordan Kestle vom HGU-Mitgliederservice. «Wir sind stets für euch da.»

Auch Timo Albiez liess sich den Abschiedsapéro nicht ent­gehen und wünschte: «Bleibt der Branche treu. Ihr habt heute die vielen, tollen Möglichkeiten ­gesehen.»

(Benny Epstein)


Mehr Informationen

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