Foodblogger überzeugen Spitzenköche

Dass Foodblogger längst mehr als nur Hobbyköche sind, bewies der diesjährige Irish Beef Blogger Contest. Der Gewinner überzeugte bereits zum zweiten Mal durch seine ausgefallene Kreation.

  • Christian Franck präsentiert das Siegergericht. (Bild ZVG)
  • Christian Francks Erfolgsrezept: Rib Eye zwischen Rotzedernholz gegart. (Bild ZVG)

Im Garten der irischen Botschaft in Bern riecht es nach feinsten grillierten irischen Rib-Eye-Steaks von grasgefütterten Weiderindern: Es ist Irish Beef Blogger Contest. Das zarte Fleisch wird zwischen Rotzedernholz oder auf Kaffeebohnen grilliert, dazu werden Mostbröckli aus Rinderherz serviert. Für die zweite Ausgabe des von der halbstaatlichen irischen Lebensmittelagentur Bord Bia initiierten Wettbewerbs hatten sich Schweizer Food-blogger einiges einfallen lassen. Eine Stunde hatten sie Zeit, um ihr Rib-Eye-Steak mit Beilagen in einem Big Green Egg Grill zuzubereiten. Das sah bei einigen gemütlicher, bei anderen stressiger aus – die letzten Minuten des Anrichtens produzierten aber bei allen Finalisten Schweissperlen auf der Stirn.

Die Jury aus Spitzenköchen des Chefs’ Irish Beef Club, darunter etwa Urs Keller vom Kongresshaus Zürich, hatte keine leichte Aufgabe. Marco Züger von myfood- prints.net servierte auf Kaffeebohnen rückwärts gegrilltes Irish Beef Rib Eye mit Schoko-Baba- Ganoush und Melonenchutney, Toni Thaler von foodwerk.ch ein Millefeuille mit Herz und Irish Beef und Vorjahressieger Christian Franck von foodfreaks.ch ein angeräuchertes Rib-Eye-Steak mit Thai Melonen Curry Espuma und Aubergine in drei Varianten.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Die Entscheidung fiel der Jury dann auch nicht leicht. «Es war ein sehr, sehr knappes Rennen», erklärte Jurychef Bruno Hurter. Letztlich überzeugte Christian Franck in den Kategorien Aufwand, Kreativität, Schwierigkeitsgrad, Texturen, Geschmack und Harmonie aber erneut am meisten und konnte somit als Hauptgewinn einen Big Green Egg Grill mit nach Hause nehmen. Zudem kann er nach Irland reisen, um hautnah zu sehen, woher das irische Rib-Eye-Steak kommt.

Ob die Erfahrung vom letzten Jahr geholfen hat? «Bestimmt», sagt Franck, «trotzdem ist das Kochen vor der Jury immer wieder sehr aufregend.» Eine besondere Herausforderung sei jeweils das Anrichten: «So, wie man es eigentlich möchte, kriegt man es nie hin.» Für künftige Teilnehmer verrät er sein Erfolgsrezept: «Man muss viel Zeit investieren und sich gut überlegen, welche Kombinationen sich am besten ergänzen. Das ist aufwendig, macht aber riesigen Spass.»

(Angela Hüppi)