Nicht verzagen – Roger fragen!

Darf der Chef das oder nicht? Muss ich Überstunden leisten oder nicht? Wer hat Recht? Wer nicht? Solche Fragen sind der Alltag von Roger Lang.

Zahlreiche Probleme löst Roger Lang mit Coaching am Telefon. (Luka Beluhan)

«Nun erklären Sie mir das Problem bitte ganz ruhig», verlangt Roger Lang mit beschwichtigender Stimme. «Alles der Reihe nach. Hat Ihr Arbeitgeber die Kündigung unterschrieben? Wieso haben Sie mich nicht früher kontaktiert?»

Die Beratung am Telefon klingt, als hätte er bestimmt schon zwanzig Jahre Berufserfahrung. Dabei ist Roger Lang selbst erst 24-jährig und kann sich sehr gut in die Hilfesuchenden am anderen Ende der Leitung hineinversetzen. Der Luzerner ist bei der Hotel & Gastro Union Beauftragter für Lernende. Junge, die in der Gastronomie, der Hotellerie oder im Tourismus arbeiten, wenden sich mit ihren Sorgen, Fragen und Problemen an ihn.

Zumal Roger Lang schon seine Lehre bei der Hotel & Gastro Union absolviert hat und dem Verband mittlerweile seit acht Jahren treu ist, konnte er bereits viel Erfahrung sammeln. «Die Hälfte aller Fälle löse ich bereits mit dem Coaching-Gespräch am Telefon», erklärt er. «Oft geht es darum, die Jungen auf den richtigen Weg zu schicken. Ich bin nicht einfach da, um mit ihrem Chef zu schimpfen, sondern auch, um die Lernenden anzuspornen sich durchzubeissen oder ihnen Tipps zu geben, wie sie selbst am besten das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen sollten.»

Mitglieder profitieren zusätzlich vom Rechtsschutz

Täglich gelangen neue Probleme an Roger Lang, zurzeit seien rund dreissig Fälle offen. Mal reklamiert ein Anrufer, weil der Lohn nicht rechtzeitig bezahlt werde, mal jammert einer über die vielen Schichten am Wochenende. «Bei Letzterem mache ich die Lernenden nur darauf aufmerksam, dass sie bei der Berufswahl wussten, worauf sie sich einlassen würden.» Ohnehin enden nur zehn Prozent der Fälle vor dem Arbeitsgericht, vierzig Prozent kommen vor die Schlichtungsbehörde. Der skurrilste Fall: eine fristlose Kündigung für eine Mitarbeiterin, die Rüstabfälle aus der Küche für ihre Meerschweinchen nach Hause nahm – Diebstahl! Roger Lang lacht: «Damit kam der Arbeitgeber natürlich nicht durch.»

Ehe Roger Lang gegen einen Arbeitgeber vorgeht, wartet er das Ende der Ausbildungszeit des Lernenden ab. «Schliesslich ist die Ausbildung das Wichtigste und die wollen wir auf keinen Fall kaputt machen oder das Arbeitsklima zerstören. Im Unterschied zur Gewerkschaft, die Konflikte sucht, sind wir auf der Suche nach Lösungen.»

Nicht nur Mitglieder der Hotel & Gastro Union dürfen sich an Roger Lang wenden, sondern alle Lernende aus der Branche. Das Mitglied profitiert allerdings vollumfänglichen vom Rechtsschutz, falls der Fall weitergezogen werden muss. «Spätestens dann erkennen viele, wie wertvoll es ist, dass sich die Union für ihre Interessen einsetzt. Nicht nur für ihren spezifischen Fall, sondern generell für die Rechte des Arbeitnehmers.»

 

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Roger Lang ist telefonisch unter 041 418 23 38 oder unter der Mail-Adresse <link>roger.lang@hotelgastrounion.ch erreichbar.

Übrigens: Als Lernender lohnt sich die Mitgliedschaft bei der Hotel & Gastro Union umso mehr. Nicht nur der Rechtsschutz ist gratis, auch die Mitgliedschaft gibt es im ersten Halbjahr umsonst.