Im Einsatz heute: Kochnati, Juniorenkochnati, Aargauer Kochgilde, Luzerner Cercle, Armeeköche, SVG-Trophy-Team Inselspital Bern.
Am letzten Olympiatag von Erfurt kämpften noch einmal sechs Schweizer Mannschaften um Edelmetall. Darunter in der Früh die Schweizer Kochnationalmannschaft, die ihre kalte Plattenschau präsentierte. Perfekt vorbereitet, wollte das Team als eine der ersten Mannschaften auf das Ausstellungsgelände. Da sich aber bereits eine lange Schlange von Equipen vor den Toren gebildet hatte, verzögerte sich der Tischaufbau für die Kochnati um eine halbe Stunde. Ob des späteren Einlasses wurde aber auf Seiten der Nati niemand nervös. 6:45 Uhr, gut eine Viertelstunde vor Tischabgabe, standen alle Teller und Platten. Knackpunkt – wie so oft – war einzig die Positionierung des filigranen Schaustücks aus Schokolade, Pastillage und Zucker. Würde es den Weg vom Transporter durch den Erfurter Morgenregen bis auf den Tisch überstehen? Und hält es den Temperaturunterschieden stand? Es hielt. Punkt 7 Uhr war alles bereit für die Jury. Die grosse und für die Nati wohl alles entscheidende Frage lautet nun: Wie kommt der Tisch mit finessenreichem Schaustück und moderner Interpretation einer grossen Schauplatte bei der Jury an? Die Antwort gibt es heute Abend.
Ernst galt es am frühen Morgen für das Swiss Armed Forces Culinary Team im Wettbewerb der Regionalmannschaften. Die Schweizer Armeeköche nahmen für ihren Ausstellungstisch das Thema Dufourspitze auf und gestalteten die Unterlage in Form von Höhenkurven des höchsten Berges der Schweiz. Als Material wählten sie 100 Prozent-Recyclingmaterial. Beeindruckend aber nicht nur das Dekor. Die kalte Food-Show auf den Tellern und Platten war einmal mehr vom Feinsten. Die Armeeköche beherrschen ihr Ausstellungs-Handwerk. Mit Sicherheit gehört das Team um Teamchef Daniel Marti zum Kreis der Favoriten auf den Olympiasieg in der Kategorie der Regionalmannschaften.
Gleich vis-à-vis der Armeenati war die Aargauer Kochgilde am Werk. Die Kocholympiade ist der zweite Wettbewerb des Teams. Die Teammitglieder um Teamchef Thomas Achermann hatten zwischenzeitlich mit einer gewissen Hektik zu kämpfen, da die Zeit allzu rasch verstrich. Doch pünktlich um sieben Uhr waren alle Platten und Teller fertig ausgerichtet und positioniert sowie das Material fein säuberlich verstaut. Ob sie mit ihrer kalten Show an das überzeugende Resultat ihres ersten Wettbewerbes in Stuttgart von vergangenem Februar anknüpfen können, wird sich heute Abend zeigen.
Mitten im bunten Treiben der Regionalmannschaften baute auch der Cercle des Chefs de Cuisine Lucerne seinen Ausstellungstisch auf. Die Equipe um den wettbewerbserprobten Teamchef Shaun Leonard war am Vorabend angereist. Trotz logistischen Herausforderungen hatten sie es pünktlich in die thüringische Landeshauptstadt geschafft. Nach letzten Vorbereitungen in der Hotelküche ging es frühmorgens zum Messeglände. Nach dem Einlass in die Halle arbeitete die Equipe Hand in Hand und wurde pünktlich fertig. Teamchef Shaun Leonard zeigte sich sehr zufrieden mit dem Tisch. Wie die Juroren den Tisch bewerten, ist heute Abend zu erfahren.
Lange Schlangen vor dem Buffet sind immer ein gutes Zeichen dafür, dass Gäste neugierig sind. Ein gutes Omen also für das Team vom Inselspital Bern? Die Gewinner der Swiss SVG-Trophy vertraten die Schweiz im Wettbewerb der Gemeinschaftsgastronomie. Hier galt es, innerhalb von fünf Stunden im Front Cooking eine Auswahl von Schöpfkomponenten für 150 Gäste zuzubereiten, darunter eine Suppe, zwei Hauptgänge, ein Vegi-Gericht, zwei Gemüsebeilagen, Salate und ein Dessert. Das Frauenpower-Team mit Daniela Wälchli, Angela Mumenthaler, Jennifer Kunz und Nadja Baumann meisterte die Aufgabe mit Bravour. Erfurter und Köche aus aller Welt drängten sich an die Front-Cooking-Station der Schweizer. Herausragend war die Fischspeise mit gebackenem Zanderfilet, Haselnuss und Kerbel sowie der Fleischgang mit rosa gegartem Hirschentrecote auf wildem Hackbraten und Kräuterknöpfli. Gespannt warten Team, Coach Adi Furer und Fans auf die Tageswertung.
Nachdem die Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft am Sonntag mit Bravour ein essbares Buffet für zwölf Personen ausgerichtet hatte, war heute Mittag ein Dreigangmenü für 60 Personen angesagt. Wie in einem «richtigen» Restaurant wurden Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts Tisch für Tisch abgerufen. Während Tobia Ciarulli, Coach der Junioren, am Pass stand und die Bestellungen überwachte, weibelten Norman Hunziker, Steven Duss, Manuel Engel, Michaela Frank und Matthias Fehr in der einsehbaren Küchenbox in Halle 1. Vier Vorspeisen bitte, noch drei Hauptgänge, fünf Desserts. So ging das eineinhalb Stunden. Alles lief dabei wie am Schnürchen. Um 14 Uhr war auch der letzte Teller geschickt und die Junioren durften erstmals durchatmen. Nun ist das grosse Warten auf die Tageswertung angesagt.
(Bernadette Bissig/Jörg Ruppelt)