So haben Sie das Militär zum Fressen gern

Ein Fresspäckli kriegt jeder Rekrut gern. Sogar Fleisch- und Backwaren lassen sich heute von zu Hause aus aufs Feld bestellen.

Noch ein paar Arbeitseinsätze im Betrieb, ziemlich viel Vorbereitungen für das Qualifikationsverfahren (ehemals Lehrabschlussprüfung) und dann noch diese Prüfung bestehen – Füsse hochlagern, Sommer geniessen! Schön wär es! Für die männlichen Lernenden wartet im Juli die nächste Herausforderung: Ab in die 18- oder 21-wöchige Rekrutenschule.

Um den Rekruten die Zeit im Dienst zu versüssen, schicken Angehörige seit Generationen Fress­päckli und Texte in die Kaserne. Überbracht werden Pakete und Briefe seit 126 Jahren von der Feldpost, einer Organisationseinheit der Schweizer Post.

Kartoffelsalat von Oma

Ein Blick ins Jubiläumsbuch «125 Jahre Feldpost» verrät: Schon im 19. Jahrhundert erhielten die Rekruten den Kartoffelsalat von der Grossmutter und Strümpfe von der Mutter zugesandt. Man revanchierte sich mit Ansichtskarten.

Es hat sich nicht viel geändert: Obwohl wir längst im digitalen Zeitalter angekommen sind, überbringt die Feldpost noch immer täglich handgeschriebene Liebesbriefe und Pakete mit bis zu fünf Kilogramm Gewicht.

Was sich verändert hat: Mittlerweile muss Oma ihren Salat nicht mehr selbst zubereiten, damit der Enkel was Feines zwischen die Zähne kriegt. Und Mami muss die Kleider nicht mehr im Laden einkaufen, einpacken und zur Post bringen.

Gleich mehrere Websites bieten ihre Dienste an. Während Philipp Arnold auf <link http: www.fraesspaeck.li>www.fraesspaeck.li fertig zusammengestellte Kombinationen verkauft, lässt Daniel Rätz die Angehörigen der Armeemitglieder unter <link http: www.foodpacket.ch>www.foodpacket.ch aus Snacks, Hygieneartikeln, Männerheften, Getränken oder Zigarren auswählen. «Für mich gehören nur Produkte in ein Fress­päckli, welche auf dem Weg zum Empfänger keine Qualitätseinbussen erfahren. Keine Produkte, welche kühl gelagert werden müssen», erklärt Rätz. «Beim Versand per Feldpost würde die Kühlkette unterbrochen werden.» Woher er die Nahrungsmittel bezieht, will der ehemalige Offizier und Leutnant nicht preisgeben.

Salami, Speckli und ein Bärli

Transparenter ist Serge Demuth. Der ehemalige Infanterie-Oberleutnant und aktuelle Präsident der SVP Baden, bietet unter <link http: www.soldatenshop.ch>www.soldatenshop.ch das vielfältigste Angebot aller Militär-Webshops. Sogar Rasierapparat und Verlängerungskabel lassen sich bestellen, geschickt wird nur an Militäradressen. Auch im Foodbereich bietet Demuth mehr als die Konkurrenz: Trockenfleisch – vom Bündner Salsiz über Appenzeller Knobli Pantli bis zu Mostbröckli – und Backwaren – beispielsweise Mandelbiber, Glarner Pastete oder Magenbrot – finden sich im Sortiment. «Das Fleisch beziehe ich von der Wettinger Metzgerei Felder, Magenbrot und Mandelbiber von der Martin Confiserie in Leimbach im Thurgau, die Glarner Pastete von der Konditorei Müller in Näfels. Um die Frische zu garantieren, geht die Ware direkt vom Laden aufs Feld.»

Die Lernenden dürften also kaum verhungern, ihren Nächsten wird es zu fairen Preisen sehr leicht gemacht, den Rekruten eine Freude zu bereiten. Aber trotz feinem Fleisch und leckerem Kuchen: Laut Demuth läuft bei ihm ein ganz anderes Produkt am besten – ein Teddybär im Kampfanzug.


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