Virtueller Rundgang im Hotel

Im Hotel schlendern oder Zimmer besichtigen – von Zuhause aus. 360°-Videos machen es möglich.

Reiseveranstalter Thomas Cook setzt die Virtual-Reality-Brille bereits in drei deutschen Reisebüros ein. (ZVG)

Sich im Hotelzimmer umschauen, noch bevor man die Reise bucht – das ist keine Zukunftsmusik. Mit Hilfe von 360°-Videos und Virtual-Reality-Brillen kann man von der Lobby bis zum Pool des Wunschhotels schlendern. Und das noch im Reisebüro oder vom eigenen Sofa aus.

Rundumsicht als Werbemittel

Bereits seit einigen Jahren nutzen Hoteliers besondere Perspektiven, um Kunden virtuell im Hotel herumzuführen. 360°-Bilder auf den Homepages zeigen dabei die Hotelanlage, die Restaurants und einzelne Zimmer. Der Kunde kann sich online mit Mausklicks und Richtungstasten durch das Hotel bewegen. Im Hintergrund steckt eine recht simple Technik: Es werden Bilder oder Videos des Zimmers oder des gewünschten Raumes aus allen Richtungen aufgenommen und später übereinandergelegt. So entsteht ein grosses, interaktives Bild oder ein bewegtes Video. Der Kunde kann sich somit nach Belieben durch den Raum bewegen.

Bereits 2011 führte das Grand Resort Bad Ragaz diese Technik ein, um potenziellen Gästen eine virtuelle Tour zu bieten. «Unser Resort ist sehr gross. So kann der Kunde das gesamte Gelände erforschen und sich ein Zimmer nach Wunsch aussuchen. Das hilft uns sehr, die Zimmer zu verkaufen», erzählt Marketingdirektor Reinhard Wittwer.

Einen digitalen Schritt weiter geht die Ansicht in einer Virtual-Reality-Brille. «Virtuelle Realität», weil man Bilder und Videos in 3D um sich herum sieht. Menschen bewegen sich am Strand, Vögel fliegen vorbei, Palmen schwingen im Wind – man dreht sich um und sieht, was hinter einem passiert. Egal ob statisch oder bewegt – man fühlt sich mittendrin. Sensoren in den Brillen erkennen die Kopfbewegung des Nutzers und zeigen den dazu passenden Bildausschnitt.

Diese Entwicklung ist eine Revolution für die Reisebranche. Viele Reisebüros in Deutschland bieten Kunden bereits diese Art der interaktiven Reisebetreuung und zeigen virtuell Hotelzimmer, Poolanlagen oder Strände. In der Schweiz wurden bereits erste Testphasen gestartet. Das Grand Resort Bad Ragaz verwendet Virtual-Reality-Brillen bei öffentlichen Auftritten auf Messen oder im Verkauf.

Die deutsche Firma Diginetmedia etabliert momentan ein System für Reisebüros in der Schweiz. Diese können gegen eine monatliche Gebühr auf Virtual-Reality-Produktionen von über 500 Hotels weltweit zugreifen.

Informationen zu Virtual-Reality-Brillen

VR-Brillen besitzen entweder ein integriertes Display (Oculus Rift ab CHF 777.–, HTC Vive ab CHF 989,–) oder eine Vorrichtung, in die man Smartphones einsetzen kann (Samsung Gear VR ab CHF 99.–, Zeiss VR One ab CHF 129.–, Google Cardboard ab CHF 10.–). Mit speziellen Apps wird bei den Smartphone-Brillen ein 3D-Bild erzeugt.