Wintersaison: Vorsichtiger Optimismus bei Schweizer Hoteliers

Die Mehrheit der alpinen Hoteliers beabsichtigt keine Preiserhöhung und geht optimistisch in die kalte Jahreszeit. In städtischen Regionen fällt die Einschätzung verhaltener aus.

Wie viele Gäste dürfen die Hotels diesen Winter an der Réception willkommen heissen? (Alain D. Boillat)

Im September 2016 führte hotelleriesuisse eine Umfrage bei den Hotelmitgliedern durch, die Fragen zur Einschätzung der Sommersaison 2016 und zur kommenden Wintersaison 2016/2017 beinhaltete. In den alpinen Gebieten zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. Dank Gästen aus der Schweiz und Europa, die bevorzugt in diesen Gebieten übernachten, zeichnen diese Regionen ein deutlich positiveres Bild der Sommersaison 2016 als in der letztjährigen Vergleichsperiode. Der Rückgang der Gäste aus Asien und den Golfstaaten, die mehrheitlich in Städten logieren, deckt sich mit dem negativeren Geschäftsverlauf in diesen Gebieten. Terrorangst, die sich abkühlende chinesische Wirtschaft und neue Visavorschriften für Chinesen sind mögliche Gründe für diese Entwicklung.

Stabilisierung zeichnet sich ab

Rund die Hälfte der befragten Hoteliers schätzt die kommende Wintersaison im Vergleich zum Vorjahr als stabil ein (49 Prozent). Es bleibt aber festzuhalten, dass eine Prognose zum jetzigen Zeitpunkt schwierig ist. Tendenziell nehmen Gäste immer kurzfristiger Buchungen vor, da diese massgeblich von Wetter- und Schneeverhältnissen beeinflusst werden. Die im Vergleich zum Vorjahr positivere Einschätzung der Hoteliers widerspiegelt sich auch in deren Absicht, die Preise mehrheitlich stabil zu halten (68 Prozent).

Die Einschätzungen der Hoteliers entsprechen den Prognosewerten der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich, welche für die kommende Wintersaison 2016/2017 mit einer leichten Erholung der Logiernächte von 0,6 Prozent rechnet.

Onlinemarketing gewinnt an Bedeutung

Bei der Frage nach den Massnahmen zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit steht bei den Hoteliers die Optimierung des Onlinemarketings an der Spitze. Die Digitalisierung hat das Konsumverhalten im Tourismus und der Hotellerie sowie die Bedürfnisse der Gäste geändert. Es werden immer mehr Buchungen online getätigt. Um erfolgreich am Markt zu agieren, müssen Hoteliers sich über mehrere Kanäle vernetzen, um Informationen zu ihrem Betrieb einem grösseren Publikum zugänglich zu machen. Die Hoteliers setzen ausserdem auf Qualitätssteigerung in den Bereichen Produkte und Dienstleistungen, Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung.

Für die Schweizer Hotellerie bleibt die schwierige Währungssituation aktuell. Weitere Herausforderungen stellen Bereiche wie die Hochpreisinsel Schweiz, die Verfügbarkeit des Personals, Buchungsplattformen und alternative Beherbergungsformen dar.

(mm/eps)