Diese Lebensmittel sind die Zukunft

Am Food Summit 20 auf der Insel Mainau (D) wurden Trends im Bereich der Ernährung aufgezeigt. Viele davon sind für die Hotellerie und Gastronomie spannend.

  • Mark Leinemann, Gründer und Präsident von Crowdfoods. (Bilder Fabian Reichgruber)
  • Die Adrian Manufaktur stellt Getränke mit einem Schuss Essig her.
  • Vollgemüse-Tortillas in den Geschmacksrichtungen Karotte und Randen von Beetgold.

Die zweite grosse grenzüberschreitende Konferenz zu Food & Agri-Tech-Startups bot Inspiration sowie die Möglichkeit zu Austausch und Networking. Zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Startups, der etablierten Lebensmittelwirtschaft und -produktion, dem Handel, der Forschung sowie Investoren aus Deutschland, Österreich, Schweiz und Liechtenstein (DACHLI) nahmen am Anlass Ende Februar teil.

«Trends kommen und gehen immer schneller», so der Organisator der Food Summit 20, Mark Leinemann, Founder und President von Crowdfoods. Er stellt folgende Trends im Bereich der Lebensmittel fest. Dazu zählen die personalisierte Ernährung, die digitale Landwirtschaft, die Optimierung von Vorhersagemodellen, eine bessere Verwertung von Abfallprodukten, Aquakulturen und Blockchains. Alternative Proteinquellen seien bereits kein Trend mehr, sondern eine nachhaltige Entwicklung. «Bis 2050 wird bei zehn Milliarden Menschen hundert Prozent mehr Protein benötigt. Dafür bräuchte man beim heutigen Fleischkonsum zwei Welten», so David Brandes von Peace of Meat (POM).

In Kurzpräsentationen zeigten die meist jungen Menschen ihre Startup-Produkte. Eatly präsentierte ihren fermentieren Teig aus Reis und Linsen für Pfannkuchen, Pizzas, Crêpes und weitere Teigspeisen. Er ist laktose- und glutenfrei sowie vegan und liefert Vitamine und Proteine. Die App Locavores stellt die Verbindung zwischen Produzenten und Kunden im Lebensmittelbereich her. Überschüssiges Brot etwa kann so innert nützlicher Frist verteilt werden. Die Bierproduzenten Baumkrone lassen pro verkauftes Bier einen Baum pflanzen. Bee’os setzen 50 Prozent des Verkaufs ihrer Honigprodukte für nachhaltige Projekte ein. Die Adrian Manufaktur stellt spannende Getränke mit einem erfrischenden Schuss Essig her. Beetgold produziert aus Gemüsetrester aus der Herstellung von Bio-Säften Vollgemüse-Tortillas in den Geschmacksrichtungen Karotte und Randen. Herr Vegara stellt vegane Bio-Schoko- und Tonka-Tropical-Drinks her. Das Startup Easip aus Berlin bietet aus regionalen Kräutern und Pflanzen alkoholfreie Destillate an. Zum Genuss im Mocktail, im alkoholfreien Longdrink mit Tonic Water, Ginger Ale oder pur auf Eis. Die Jungs von Heydrate bieten Erfrischungsgetränke aus rein natürlichen und zuckerfreien Getränkegrundstoff als Pulver in Sticks an. Diese sind zu 100 Prozent plastikfrei und biokreislauffähig. Wer seinen Gästen zu einem ruhigen Schlaf verhelfen möchte, bietet ihnen «Schlaf gut Murmel» an, ein Schlaftrunk aus pflanzlichen Extrakten und Vitaminen. Pomom Smoothies bietet Gastronomen Tiefkühlmischungen für verschiedenste Smoothies ohne Zusätze und Konservierungsstoffe an. Überfein stellt Rezepte ganz nach den Bedürfnissen der Gäste her. Ideal für Veganer, Menschen mit Intoleranzen oder Allergien. Wie Spotify für Köche. Wood and Field verarbietet überschüssige Molke aus der Käseproduktion zu Molke-Shakes. Und Yumbau Dimsum stellt für die Gastronomie sechs verschiedene chinesische Teigtaschen her aus 100 Prozent natürlichen Zutaten. Drei davon sind vegan.

(Sarah Sidler)