Hohe Roaming-Tarife schaden Schweizer Tourismus und Gastgewerbe

Die Gastkolumne – diese Woche von: Prisca Birrer-Heimo, Nationalrätin LU, Präsidentin Stiftung für Konsumentenschutz

Die Preise für die Handynutzung im Ausland (Roaming) sind für Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten seit Jahren massiv überhöht und eines der grössten Ärgernisse. Insbesondere nach der Ferienzeit steigen die Anfragen und Klagen über hohe Handy-Rechnungen und aufgebrauchte Prepaid-Guthaben. 

Ebenfalls betroffen von hohen Roaming-Kosten ist die Tourismus-Branche. Ausländische Gäste zahlen in der Schweiz überhöhte Tarife, was den Aufenthalt zusätzlich zum höheren Preisniveau weiter verteuert. Das schadet dem Tourismussektor und dem Gastgewerbe – ein Wirtschaftszweig, der in der aktuellen Situation (Corona-Krise) ohnehin stark in Bedrängnis geraten ist und damit viele Arbeitsplätze gefährdet sind. Seitens Konsumentenschutz fordern wir seit Jahren, die massiv überteuerten Roaming-Tarife für Privat- und Geschäftskunden zu senken. Nun ist es an der Zeit, dies mit Nachdruck beim Bundesrat einzufordern. Denn aktuell läuft die Revision der Fernmeldeverordnung. Mit einer Vernehmlassungsantwort haben alle betroffenen Branchen und Organisationen die Gelegenheit, sich zu äussern und eine entscheidende Verbesserung der unhaltbaren Situation zu verlangen. Denn überhöhte Roaming-Tarife sind unnötige Ausgaben für die Konsumentinnen und Konsumenten, verteuern den Aufenthalt von ausländischen Gästen und schwächen den Standort Schweiz insgesamt. Die Roaming-Abzocke muss endlich ein Ende haben!