Micky Durach zurück in der Schweiz als Küchenchef

Ab Juni 2018 folgt er auf Daniel Stütz als Küchenchef im Hotel Paradies in Ftan.

Durach neu in der «Paradies»-Küche. (ZVG)

Seine Sporen hat er in Flims abverdient, seine Karriere hat er in Hamburg gestartet und es weit bis zum Küchenchef des französischen Präsidenten gebracht. Nun findet er den Weg zurück in die Schweiz: Nach zahlreichen Positionen in renommierten Hotels und Restaurants in Schwaben, wo er auch eine eigene Kochschule lanciert hat, übernimmt Egon-Michael alias Micky Durach die Genusswerkstatt im Hotel Paradies in Ftan.

Zwischenstationen mit Biss

Beachtlich ist sein Werdegang: Im jungen Alter von 18 Jahren schon zog es den Allgäuer Micky Durach nach seiner Kochlehre im Traditionshotel Adler in Grossholzleuten bei Isny nach Flims. Die Region war ihm vom Skifahren als Kind her bereits bestens bekannt. Sein Sportsgeist zeigt sich auch in seinem Küchen-Palmarès: In Hamburg erlernte und verfeinerte er die Kunst der «Nouvelle Cuisine» bei Roy Petermann in der heutigen Weinwirtschaft des Hotels Louis C. Jacob an der Elbchaussee. Daraufhin ging er in anderer, hochprivater Mission nach Frankreich: und zwar als Küchenchef in die Sommerresidenz des französischen Präsidenten François Mitterrand in Rambouillet bei Paris, wo er zwei Jahre wirkte und unter anderem grosse Bankette für Staatsempfänge zelebrierte.

Eng mit der Schweiz verbunden

Verschiedene Stationen führten ihn während acht Jahren durch die Schweiz, die er gerne auch als seine zweite Heimat bezeichnet. Im Heimatort seiner Ehefrau Christine in Oberschwaben gründete der unterdessen dreifache Vater seine Familie und eröffnete 1984 das Restaurant «Vinum». Dazu gehörte auch seine Kochschule namens «Living Loft». Stets ambitiös unterwegs war für Durach klar: «Entweder werde ich Koch oder Sportlehrer. Letztlich hat der Drang, meine Kreativität auszuleben und mich stets aufs Neue herauszufordern, die Oberhand gewonnen. Deshalb habe ich mich für die abwechslungsreichere Variante entschieden.» Und er scheint die richtige Wahl getroffen zu haben, denn sein Engagement brachte dem Kochkünstler Auszeichnungen wie den Bib Gourmand, 3,5 Feinschmeckerpunkte sowie die Aufnahme in die Vereinigung der «Chaîne des Rôtisseurs».

Engadiner Küche lebt weiter

Auch Micky Durach setzt, genau wie sein Vorgänger Daniel Stütz, den es nach dreieinhalb Jahren im «Paradies» zurück nach Süddeutschland zieht, auf die «Chadafö unica»: eine kreativ interpretierte Engadiner Küche mit sorgfältig ausgewählten, hochqualitativen Produkten aus der Region, handwerklich perfekt gekocht und mit einem spielerischen Umgang mit Traditionen. «Das ist ganz nach meinem Gusto. Eine Prise Humor nebst solidem kulinarischem Handwerk gehören dazu, wenn ich unseren Gästen die Freude am Geniessen der echt guten Dinge im Leben vermitteln will.» Dies gilt für seine tägliche Arbeit auch im «Cucagna Alpina», dem alpinen Schlaraffenland, das dank der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Metzgermeister Ludwig Hatecke aus Scuol im «Paradies» fest verankert ist.

Eine Kochschule – durch und durch alpin

Fast noch stärker kommt das didaktische Können von Micky Durach, der immer schon Alpwirt werden wollte, zum Tragen, wenn es um die Kochkurse in der Chasa da Fö im «Paradies» geht. In der vermutlich höchst gelegenen Kochschule Europas auf der Alp Laret ob Ftan veranstaltet er künftig Kurse – auf dem 120-jährigen Herd im umgebauten Schweinestall. In heiterer Gesellschaft wird dort gefachsimpelt, gehackt, geschnitten und gekocht. Zum Beispiel bei der Zubereitung von Engadiner Tapas, der neuesten Kreation von Micky Durach.

(mm/she)