Zermatt geht nach Neuseeland

Von der Partnerschaft mit der neuseeländischen Skiregion sollen Kunden beider Gebiete profitieren. Saisonkarten berechtigen zu zwei gratis Skitagen im Partner-Skigebiet. Mehrwert für den Kunden oder ein Marketing-Gag?

  • Vulkan statt Matterhorn: Der Zermatter Skipass machts möglich. (Bilder ZVG)
  • Ob die Aktion viele Zermatter Skigäste von der Schweiz nach Neuseeland zieht, scheint äusserst fragwürdig.
  • Die Gesichter hinter der Aktion: Sandra Stockinger, Leiterin Marketing und Verkauf Zermatt Bergbahnen AG, und Ross Copland, CEO Mount Ruapehu.

Eine Saisonkarte fürs Skifahren in Zermatt ist keine günstige Angelegenheit – 1655 Franken kostet der Pass im Winter 2017/18 für Erwachsene. Dafür gibt es 360 Pistenkilometer zwischen Zermatt und Cervinia und 52 Anlagen bis auf 3883 Meter Höhe. Zudem kann man mit einer Zermatter Saison- beziehungsweise Jahreskarte kostenlos zwei Tage im kalifornischen Squaw Valley Skifahren. Auf Skipässe in der Jungfrau-Region erhält man eine Ermässigung von zwanzig Prozent.

Dank einer neuen Partnerschaft können die Zermatter Gäste nun auch noch zwei gratis Skitage im neuseeländischen Vulkan-Skigebiet Mt. Ruapehu geniessen. «Wir hoffen natürlich, dass unsere Kunden dieses zusätzliche Angebot rege nutzen, auch wenn Neuseeland nicht gerade um die Ecke liegt», erklärt Sandra Stockinger, Marketingleiterin der Zermatt Bergbahnen AG, in einer Medienmitteilung.

18‘770 Kilometer voneinander entfernt...

Mt. Ruapehu ist seit jeher mit der Schweiz verbunden: Es war der Schweizer Walter Haensli, der Mitte der fünfziger Jahre im Auftrag der neuseeländischen Regierung im Ruapehu-Gebiet die erste Skiarena Neuseelands errichtete. Heute bilden die zwei Skigebiete am Mt. Ruapehu zusammen Neuseelands grösstes Skigebiet mit insgesamt 27 Anlagen, welche zwischen Juni und Oktober geöffnet sind. Berühmt ist die Region unter anderem durch den Film Herr der Ringe, der teilweise im Whakapapa-Gebiet gedreht wurde. Die Region befindet sich in einer sehr aktiven geothermischen Gegend, mit hunderten von heissen Pools und Dutzenden von atemberaubenden geothermischen Resorts.

Was die Medienmitteilung verschweigt: Ganz kostenlos wird das Skifahren in Neuseeland nicht. Rechnet man Flug, Unterkunft (wohl mehr als zwei Nächte), Verpflegung und Co. hinzu, so ist der eingesparte Betrag für die beiden Gratis-Skitage doch verschwindend klein...

(eps)