Der Aargauer Gastro-Nachwuchs macht Hunger auf eine feine Zukunft

Schwanensee, Safari und Hüttengaudi: GastroAargau testete die Jugend der Branche im Rüebliland auf Können und Nerven.

Sorgfältiger Aargauer Nachwuchs: Damit der Hauptgang nicht nur ein Gaumen-, sondern auch ein Augenschmaus wird.

Feuer und Flamme – unter diesem Motto mass sich der Aargauer Gastro-Nachwuchs am 16. Januar beim neunten Lernenden-Wettbewerb in Unterentfelden. 71 Kochlernende und 31 Restaurations- und Hotelfachlernende des zweiten und dritten Lehrjahres präsentierten einer Fachjury eigens kreierte Vorspeisen- oder Dessertplatten und stilvoll gestaltete Banketttische.

Ehe die jungen Restaurant- und Hotelfachleute in den Fokus rückten, bewies Urs Kohler sein Improvisationstalent: Der Direktor von GastroAargau sprang kurzerhand in die Rolle des Moderators, nachdem dieser krankheitshalber ausfiel. Souverän, mit Witz und Fachwissen führte er durchs Programm. Für die reibungslose Organisation investierte OK-Präsident Werner Schuhmacher im Vorfeld bereits viele Stunden und liess sich auch trotz des Moderatorenwechsels nicht aus der Ruhe bringen.

Die Hauptrolle des Abends gehörte aber eindeutig den Lernenden. Ideen- und detailreich dekorierten sie Tische nach Themen wie «Hüttengaudi», «Safari» oder «Schwanensee». Die vierhundert Gäste wurden zudem durch den gekonnten Service verwöhnt, ohne dass diese Komponente zur Bewertung hinzugezogen worden wäre. Einmal mehr zeigte sich die Wichtigkeit der Vorbereitung der Akteure: Die Lehrbetriebe motivierten ihre zukünftigen Fachleute zur Teilnahme und unterstützten sie in der Vorbereitungszeit.

Beifall für die Gastro-Junioren

Spätestens bei den Kreationen des kalten Vorspeisenbuffets wurde der Appetit angeregt. Mit Stolz präsentierten die jungen Berufsleute des dritten Lehrjahres ihre Häppchen. Bruno Lustenberger, Präsident der Hotel & Gastro formation Aargau, lobte die Teilnehmenden: «Wir können wirklich stolz sein auf unseren Nachwuchs in der Schweiz. Ich möchte mich herzlich für die Unterstützung von allen Seiten bedanken: bei den Betrieben, den Jugendlichen, den Eltern, den Sponsoren und allen übrigen Beteiligten.» Der Applaus galt ihm und den überzeugenden Junioren.

Es folgten der Fisch- und der Hauptgang. Diese hatten es in sich. Die Instruktoren der überbetrieblichen Kurse und Berufsschullehrer verarbeiteten 80 Kilogramm Rindsfilet, 250 Kilogramm Gemüse und 110 Kilogramm Meerwolfsfilet. Mit Hilfe der Lernenden wurden die Teller frisch angerichtet und fanden den Weg im Lawinenservice auf die Tische. In Windeseile wurden so sämtliche Gäste bedient.

Dann begrüsste Paul Nussbaumer, Direktor der Hotelfachschule Belvoirpark, Zürich, die Lernenden und die Gäste. In seiner Ansprache bemerkte er mit Schalk, dass es schon Mut brauche, einen Zürcher in den Aargau einzuladen. Für seine mit Anekdoten gespickte Rede erntete er viele Lacher und noch mehr Applaus. Der musikalische Zwischengang von Flavia Zucca und Martin Gisler brachte sogar manchen Gast dazu, sich vom Stuhl zu erheben und das Tanzbein zu schwingen. Mit den süssen, leckeren Kreationen der Kochlernenden des zweiten Lehrjahres wurde der Bankettabend abgerundet, ehe der eigentliche Höhepunkt des Abends aus Sicht der Teilnehmer anstand: die Preisverleihung und Krönung der Besten. Gold, Silber und Bronze sowie haufenweise Komplimente für ausgezeichnete Leistungen wurden verteilt. Die Wertung für das kalte Vorspeisenbuffet entschied Jasmin Küng für sich. Die Köchin im dritten Lehrjahr absolviert ihre Ausbildung im Kantonsspital Baden.

Lauter Frauen auf dem Podest

Bei der Tischdekoration der Lernenden im zweiten Lehrjahr überzeugte Angelina Baumgartners «Hüttengaudi» die Jury am meisten. Sie arbeitet in Pfändlers Gasthof zum Bären in Birmenstorf. Bei den «Drittklässlern» trumpfte Jasmin Felder vom Seenger Restaurant Eichberg mit ihrer Deko so richtig auf: Mit «Schwanensee» landete sie zuoberst auf dem Treppchen. Das imposanteste Süssspeisenbuffet zauberte Susanna Blatter, die beim Paul-Scherrer-Institut in Villigen im zweiten Lehrjahr ist, auf die Platte.

Dem passioniert arbeitenden Aargauer Nachwuchs gehen die Ideen nicht aus. Die Begeisterung der Gäste ist auch Tage danach noch spürbar. «Genial, was die Lernenden alles gemacht haben», schreibt Karin Suppiger auf der Facebook-Page von GastroAargau. Daniel Keller doppelt nach: «Gerne wieder!» Die nächste Ausgabe folgt im Januar 2018. Dann feiert der Wettbewerb sein zehnjähriges Jubiläum.