Hotelumbau – eine grosse Herausforderung fürs HR

Ein Totalumbau geht  nicht ohne eine längere Betriebspause. Das hat Folgen. Für die Mitarbeitenden, aber auch für die Personalabteilung.

  • Das Hotel Palace ist komplett leer und ganz in der Hand der Handwerker. (ZVG)
  • Dominique Schürmann ist Leiterin Human 
    Resources im Hotel Palace Luzern. Beim bvham leitet sie die Fachgruppe Kader.

Das Hotel Palace Luzern steckt gerade mitten in einer mehrjährigen Umbauphase. Für die Abteilung Human Resources (HR) bedeutet das viel zusätzliche Arbeit vor aber auch während der Betriebspause.

Die erste Herausforderung bestand für das HR-Team darin, den Mitarbeiterstab bis zur Betriebsschliessung aufzulösen. Und zwar so, dass die Gäste bis zum letzten Betriebstag den perfekten Service erhielten und die Angestellten bis zum Schluss motiviert blieben. 

Jonglierkünste und Flexibilität

«Die Zeit vor der Schliessung des Hotels verlangte von allen grosse Flexibilität. Da wir Mitarbeitende, die bereits einen neuen Job in Aussicht hatten, früher gehen liessen, mussten andere für sie einspringen», sagt Dominique Schürmann. Sie ist Leiterin Human Resources im Hotel Palace in Luzern sowie Leiterin der Fachgruppe Kader beim Berufsverband Hotel Administration Management bvham. Einige der so freigewordenen Posten konnten durch Mitarbeitende besetzt werden, die sich in einem neuen Aufgabengebiet ausprobieren wollten. 

Ausserdem wurden Mitarbeitende aus anderen Abteilungen eingearbeitet oder Aushilfen eingestellt. «Wir mussten manchmal etwas jonglieren. Weil aber alle am gleichen Strick zogen, klappte das gut.»

Individuelle Lösungen 

«Wir haben vor dem Baubeginn viele Gespräche geführt. Mit Mitarbeitenden und mit Partnerhotels, denen wir unsere Angestellten empfohlen haben. Wir führten Gespräche mit Vertretern des regionalen Arbeitsvermittlungszentrums RAV, dem Rechtsdienst der Hotel & Gastro Union sowie anderen Sozialpartnern», zählt Dominique Schürmann auf.  

In diesen Gesprächen ging es nicht darum, die Mitarbeitenden ans «Palace» zu binden, sondern  für sie gute, individuelle Lösungen und möglichst nahtlose Anschlussjobs zu finden. «Unsere Umbauphase ist schlicht zu lang, als dass man sich gegenseitig etwas versprechen könnte», findet Schürmann. Dank guter Vernetzung in der Branche konnte der grösste Teil der Mitarbeitenden, die bei der Jobsuche Unterstützung wollten, vermittelt werden. 

Von Null auf 140

Eine grosse Aufgabe ist der Wiederaufbau des Mitarbeiterstabs.  Da das Eröffnungsdatum noch nicht feststeht, kann Dominique Schürmann mit der Rekrutierung der benötigten 140 Mitarbeitenden noch nicht loslegen.   

Dennoch hat sie einige «Eisen im Feuer». «Wir stehen mit unseren ehemaligen Mitarbeitenden durch eine Facebook-Gruppe regelmässig in Kontakt. Dort werden wir mitunter als Erstes über vakante Stellen informieren.» Auch hätten bereits erste Gespräche mit möglichen neuen Kaderleuten stattgefunden. 

Sobald sich ein konkretes Eröffnungsdatum abzeichnet, wird die HR-Leiterin die freien Stellen beim RAV melden, die Ehemaligen kontaktieren und Massnahmen wie Recruiting-Tage oder Job Speed Datings organisieren. 

Bis es so weit ist, nutzt Dominique Schürmann die Zeit für aufwendige administrative Aufgaben. «Wegen der baulichen Veränderungen ändern sich einige Arbeitsprozesse. Wir definieren deshalb die Abläufe sowie Stellenbeschriebe neu und arbeiten auf diversen Kanälen am Employer Branding*.»

(Riccarda Frei)

* Markenaufbau als Arbeitgeber


Hotel Palace, Luzern

Seit Oktober 2017 befindet sich das Hotel Palace Luzern im Umbau. Voraussichtlich bleibt das Haus noch bis Herbst 2020 geschlossen. Das Fünfsternehotel wird für 100 Millionen Franken umfassend renoviert. Ein grosser Teil der Investitionssumme entfällt auf die Erneuerung der Haustechnik. Nach dem Umbau wird das Hotel mehr Suiten haben, aber nur noch ein Restaurant. Das «Palace Luzern» gehört dem chinesischen Unternehmer Yunfeng Gao. Er besitzt auch das Hotel Palace Engelberg Titlis in Engelberg und das Frutt Resort auf der Melchsee-Frutt.