20 Mal mehr E-Trotti-Unfälle

Sie sind praktisch. Mit ihnen zu fahren macht Spass und für viele Leute sind sie Teil ihres Lebensstils. Doch so harmlos, wie sie aussehen sind die E-Trottinetts nicht. Das zeigt eine Statistik der Suva.

Sie sind im Strassenbild der Schweizer Städte nicht mehr wegzudenken: elektrisch betriebene Trottinetts, auch E-Scooter genannt. Kein Wunder, denn die zweirädrigen Gefährten sind prak-tisch, leicht zu transportieren und günstig im Unterhalt. In grösseren  Städten können die E-Trottinetts für einzelne Fahrstrecken, Stunden oder Tage spontan gemietet werden.

Auch touristisch werden die E-Scooter gerne genutzt. In den Städten für individuelle oder geführte Erkundigungstouren. Auf dem Land für Ausfahrten auf ­idyllischen Feld- oder kurvigen Alpwegen. Selbst bei der Arbeit, zum Beispiel in weitläufigen Ferienresorts oder Spitalkomplexen ­kommen E-Scooter zum Einsatz, um die langen Wege schnell und doch entspannt zurückzulegen.

Fast 100 Mal pro Tag ereignet sich in der Schweiz ein Unfall mit dem E-Trottinett, so schwerwiegend, dass er der Unfallversicherung gemeldet wird. (Adobe-Stock)

Suva rechnet dieses Jahr mit 3500 E-Trottinett-Unfällen

Wegen ihrer vielen Vorteile sind die E-Trottinetts bei allen Altersgruppen beliebt und werden vermehrt genutzt. Die wachsende Beliebtheit dieses zweirädrigen Transportmittels führt aber auf der anderen Seite auch dazu, dass die Zahl der Unfälle ansteigt.


«Kleine Räder, hohes Tempo und starke Kurven­neigungsmöglichkeit machen vorsichtiges, vorausschauendes Fahren nötig.»

Andrea Lenz, Suva-Präventionsexpertin


Gemäss Statistiken der Schweizer Unfallversicherer zeigt die Unfallkurve steil nach oben. «Im Jahr 2018 wurden rund 100 Unfälle mit E-Scootern registriert», weiss der Suva-Statistiker Alois Fässler. Nur drei Jahre später waren es ­bereits 2300 Unfälle. «Wir gehen davon aus, dass die Zahlen weiter ansteigen und wir im aktuellen Jahr mit rund 3500 E-Trottinett-Unfällen rechnen müssen.»

Unterschätztes Risiko

«Auf einem E-Trottinett ist man generell eher instabil unterwegs», sagt die Suva-Präventionsexpertin ­Andrea Lenz. Selbstunfälle, aber auch Zusammenstösse mit Autos, Fahrrädern und Fussgängern sind unter anderem deswegen an der Tagesordnung. Hinzu kommt, dass viele nicht wissen, dass E-Trottinetts rechtlich den E-Bikes gleichgesetzt sind. Mit anderen Worten: E-Scooter gehören auf die Strasse oder den Veloweg, aber nicht aufs Trottoir.

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Suva-Tipps für eine sichere Fahrt

Helm auf! E-Scooter sind bis zu25 Stundenkilometer schnell. Darum gilt auch für sie, wie für alle Zweiräder: «Kluge Köpfe schützen sich.»Mach dich sichtbar! Licht ist Pflicht, auch tagsüber. Zudem sollten Reflektoren am E-Trottinett angebracht werden. Eine Leuchtweste macht den Fahrer oder die Fahrerin auch im Strassengetümmel gut sichtbar.Weg mit Kopfhörern! Mit dem Lieblingssound auf den Ohren durch die City kurven ist cool, aber gefährlich. Denn man ist abgelenkt und es fällt einem schwerer, andere Verkehrsteilnehmende recht-zeitig zu bemerken. Schau voraus und fahre rücksichtsvoll! Auf E-Trottinetts soll man seine Fahrweise dem Terrain und dem Fahrkönnen anpassen. Gleichzeitig gilt es, auf andere Verkehrsteilnehmende zu achten und Rücksicht zu nehmen.Fahr allein! Auch wenn es verlockend ist, aneinander gekuschelt zu zweit auf dem Trittbrett zu stehen – E-Scooter sind keine Gruppentransportmittel. Sie sind ausschliesslich für den Transport von einer Person konzipiert.


Mehr Informationen unter:

suva.ch