Olympische Winterspiele als «Entwicklungshilfe» für Berggebiete

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete SAB feiert Jubiläum und plädiert für Olympische Winterspiele 2026.

Sportliche Grossanlässe, im Bild der Engadin Skimarathon, sind nicht nur gut fürs Image und den Bekanntheitsgrad einer Bergregion. Sie ermöglichen den Gebieten auch, ihr wirtschaftliches Potenzial besser zu nutzen. (Swissimage)

Die Schweiz wirbt mit ihrer schönen Bergwelt. Zu Recht, denn 87 Prozent der Landesfläche gelten als Berggebiet oder ländlicher Raum. Rund 3,7 Millionen Menschen leben und arbeiten da. Unter anderem im Tourismus. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete SAB fordert den Bund auf, sich wieder stärker um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung dieses Lebensraums zu kümmern.

75 Jahre im Dienst der Bergbevölkerung

Die SAB setzt sich seit 1943 für die Interessen und Entwicklung der ländlichen Gebiete ein. Sie ist dazu politisch aktiv, fördert die internationale Zusammenarbeit mit anderen Alpenländern, unterstützt Gemeinden und Regionen bei der Planung und Entwicklung von Projekten und hilft bei deren Umsetzung. Zum Beispiel bei der Neupositionierung des alpinen Tourismus. Hier sieht die SAB besonders im Lancieren des Frühlings und des Herbstes als eigenständige Saisons mit entsprechenden Angeboten Potenzial. Aber auch Anlässe wie Olympische Winterspiele im Jahr 2026 in der Schweiz seien grosse Chancen.

Grossanlässe ja, aber nur nachhaltige

Die SAB unterstützt die aktuelle Kandidatur von Sion 2026, knüpft aber eine Erwartung daran. Und zwar, dass die Kandidatur in ein Gesamtkonzept zur Entwicklung der Berggebiete eingebettet wird und entsprechende Massnahmen vorgesehen werden.

Christine Bulliard-Marbach, Nationalrätin und Präsidentin der SAB, hält fest: «Sportliche Grossanlässe sollen keinen Selbstzweck darstellen. Es ist zwingend notwendig, die langfristigen Entwicklungsperspektiven und nachhaltigen Verbesserungen für die Berggebiete in den Mittelpunkt zu rücken.» Sie denkt da an die verkehrstechnische Erschliessung der alpinen Räume, die Erneuerung der touristischen Infrastrukturen, die Stärkung von Innovation und Beschäftigung sowie Zukunftsperspektiven für die Jugendlichen in den Berggebieten.

(Riccarda Frei)