Ski-WM: St. Moritzer üben das Lachen

Knurrige Bündner – das soll es während dem Grossanlass nicht geben. Dafür sorgen Herzlichkeitsworkshops.

An der Ski-WM soll tolle Stimmung herrschen. Die Lachmuskeln werden hierfür im Vorfeld trainiert. (Keystone)

Wir Schweizer seien wenig gastfreundlich. Das behauptet der Volksmund immer wieder. «Nein!», sagen die Engadiner. Eifrig arbeitet die Bevölkerung daran, sich an der Ski-WM vom 6. bis 19. Februar von der besten Seite zu zeigen. 3700 Personen haben deshalb einen der von der Tourismusorganisation Engadin St. Moritz angebotenen Herzlichkeitsworkshops besucht.

Sie sind eine Antwort auf Gästereklamationen und wurden schon vor ein paar Jahren lanciert. «Als Hochpreisinsel Schweiz können wir uns nur mit einer Top-Gastfreundschaft und überdurchschnittlichem Gästeservice von der Konkurrenz abgrenzen», ist Ariane Ehrat, Direktorin von Engadin St. Moritz Tourismus überzeugt. Deshalb werden regelmässig Mitarbeiter aus dem Tourismus, der Gastronomie und Hotellerie auf Freundlichkeit getrimmt.

Ein Spiegel als Geschenk

16 Herzlichkeitscoachs stehen abwechselnd im Einsatz. Im Vorfeld der WM weitete die Tourismusorganisation die Seminare auf die ganze Bevölkerung aus. «Wir haben mit diesen Workshops das Bewusstsein für die Gastfreundschaft fördern können», ist das Fazit von Ariane Ehrat.

Wer übrigens eine dieser Weiterbildungen besucht, erhält als Abschiedsgeschenk einen aufklappbaren Spiegel. Davor kann das Lächeln jeden Tag geübt werden. Mit einem Spickzettel im Deckel, der vertikal gelesen Allegra, also rätoromanisch Grüezi heisst: A steht für Augenkontakt, L für Lächeln, L für Lass mich helfen, E für Erwartungen übertreffen, G für Gerne, ja, R für Rückfragen, A für Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.

(Ruth Marending)