Von der Flüchtlingsunterkunft zum einfachen Sporthotel

Das «Alpina Einhorn» setzt auf günstige Preise und viel Gastgebercharme.

Drei Dreibett- und zwei Mehrbettzimmer verteilen sich über den ersten Stock, im zweiten befinden sich acht kleinere Zimmer mit eigener Nasszelle: Das Hotel Alpina Einhorn in Wolfenschiessen/NW spricht den sportlichen Gast an. «Bei uns ist ein Schlafplatz bereits ab 55 Franken zu haben», sagt Geschäftsführer und Besitzer Joël Odermatt. Der im nahen Buochs/NW aufgewachsene Jungunternehmer ist ein Neuling in der Hotellerie. «Ich komme aus der Bankbranche, hegte aber schon immer den Traum, einen eigenen Gastronomiebetrieb zu führen.» 

Digitaler Zimmerzutritt

Als sich ihm die Gelegenheit bot, das stillgelegte Hotel Alpina zu erstehen, überlegte er nicht lange. «Das war für mich eine einmalige Gelegenheit.» Doch vorerst verzögerten sich seine Umbaupläne. «Als wir starten wollten, brach in der Ukraine der Krieg aus, so vermietete ich die Zimmer erst an den Kanton und beschränkte die Renovationen auf das Restaurant.» Rückblickend sieht er darin einen Vorteil: «So kam nicht alles aufs Mal.» Konkurrenz hat er im Tal nicht – bis aufs nahe Engelberg. Doch: «Es ist für uns ein Segen, dass ein so grosses Skigebiet in der Nähe ist», so Odermatt.

Bei der Einrichtung hat Joël Odermatt darauf geachtet, möglichst viel Mobiliar zu erhalten. So sind die Stühle und Tische der Gaststube und des angrenzenden Saals weitgehend aufgefrischt, statt ersetzt worden. Oder im Saal sind die Kassettendecke und der Parkettboden abgeschliffen und aufgehellt worden. «Für mich ist das eine Hommage an die Gründungszeit, als das Haus als Kurhotel diente.» Bei den Zimmern hingegen ist alles neu. Einen Fernseher gibt es jedoch nicht. Dafür können alle Gäste digital einchecken, bezahlen und die Zimmertüre per Smartphone öffnen. Schlanke Prozesse sind zentral. «Der persönliche Kontakt zu unseren Gästen ist uns aber trotzdem sehr wichtig, etwa um sie über die Tourismusangebote in der Region zu informieren», sagt Joël Odermatt.

In den Zimmern ist viel Holz zu finden. Die Kajütenbetten der Mehrbettzimmer sind an Stahlseilen aufgehängt. (zvg)

Die persönliche Note des «Alpina Einhorn» ist auch im Restaurant zu spüren. Dort präsentiert Küchenchef Victor Stein aus Berlin eine Küche mit regionalen Produkten – im Sommer mit Zutaten aus dem eigenen Garten. Auch ein eigens kreierter Hauswein, ein eigenes Bier sowie selbstgemachte Glacen gehören zum Angebot. «Qualitativ hochstehende Produke sind das A und O einer guten Küche», ist Odermatt überzeugt.

(Ruth Marending/Luna Francey)


Fakten und Zahlen

Konzept

Einfaches Sporthotel mit Doppel- und Mehr-bettzimmern und einem Aufenthaltsraum.

Gastronomie

Gaststube mit 30 Sitzplätzen, Saal mit 70 Sitzplätzen, Wintergarten mit 50 Sitzplätzen und Terrasse mit 50 Sitzplätzen.

Mitarbeitende

Sieben Vollzeitstellen verteilt auf 16 Mitarbeitende.

Veranstaltungen

Regelmässige Events wie Maskenball während der Fasnachtszeit, Vernissagen im Wintergarten und anderes mehr.


Mehr Informationen unter:

alpina-einhorn.ch