Wallis will zum Filmkanton werden

Der Kanton Wallis will sich als Produktionsstandort für Filme etablieren. Von den neuen Fördermassnahmen sollen auch Hotellerie und Gastronomie profitieren.

Bald sollen vor der Walliser Bergkulisse neben Theater- auch vermehrt nationale und internationale Filmproduktionen entstehen. Im Bild: Freilichtspiel «No Ladies Please». (Keystone-SDA)

Die Schweizer Bergwelt ist eine beliebte Filmkulisse. Berühmte Drehorte werden gerne zu Touristenmagneten. Lange nach dem Erscheinen des Films zieht es James-Bond-Fans auf das Schilthorn, die Kulissen von Bollywood-Streifen locken bis heute Reisende aus Indien in die Schweiz. Diesen Sommer brachte eine neue Netflix-Serie so viele koreanische Reisende nach Iseltwald im Berner Oberland, dass es für sie zusätzliche Postauto-Verbindungen zum Drehort brauchte.

Auch das Wallis will sich künftig als Drehort von nationalen und internationalen Filmproduktionen positionieren. Anfang August hat die Valais Film Commission die Arbeit aufgenommen. Sie wird getragen vom Kanton, der Tourismusorganisation Valais/Wallis Promotion und dem Verband Walliser Filmfachleute. Die Kommission bietet Filmteams sowohl Unterstützung bei Logistik und Administration, als auch wirtschaftliche Anreize. Eine Premiere in der Schweiz. Film- und Serienproduzenten können 15 bis 35 Prozent ihrer Ausgaben im Wallis zurückerstattet bekommen. Dies bei einem Mindestbetrag von 100 000 Franken und ab fünf Drehtagen vor Ort.

Die Valais Film Commission will eine enge Zusammenarbeit mit der lokalen Hotellerie und Gastronomie pflegen und Kontakte zu Filmproduktionen herstellen, erklärt Tristan Albrecht, der die Organisation als «Film Commissioner» leitet. Dabei müsse es nicht nur um die Unterbringung gehen: «Ein Hotel oder Restaurant kann auch eine Doppelfunktion von Service und Dekoration erfüllen.» Neben den direkten Einnahmen durch Serviceleistungen erhoffen sich die Verantwortlichen ein gesteigertes touristisches Interesse an der Region. Die Drehorte wirkten wie ein starkes Werbewerkzeug, so Albrecht. «Das ist eine aussergewöhnliche Chance für das Wallis.» Und auch für die lokalen Hoteliers und Gastronomen, die ihre Häuser auf der Kino-Leinwand sehen wollen.

(Alice Guldimann)