Benefits motivieren

Das Hotel Hof Weissbad wurde bereits vier Mal zum besten Arbeitgeber gewählt. Eine Rolle spielen dabei auch finanzielle Anreize.

Im «Hof Weissbad» zahlt sich guter Service aus. Auch für die Mitarbeitenden. (ZVG)

Die Mitarbeiterzufriedenheit im Hotel Hof Weissbad kommt nicht von ungefähr. Direktor Christian Lienhard pflegt einen Führungsstil, der auf dem Sachbuch «Management by Love» von Gerd Gerken basiert. Eine wichtige Rolle spielen jedoch auch monetäre Anreize. Diese sollen als Teil des Ganzen zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden beitragen. So gibt es etwa eine Gewinnbeteiligung für alle Mitarbeitenden, Wochenendzuschläge sowie einen Dreissigstel des Jahressalärs für Weiterbildungen. Mitarbeitende wiederum, die schon 25 Jahre dabei sind, erhalten Aktien. 

Transparenz und Verantwortung

Dass es im «Hof Weissbad» keine Umsatzbeteiligung gibt, hat damit zu tun, dass nicht alle Positionen Umsatz generierten. «Zudem haben wir zwanzig Lernende und vier Praktikanten sowie Mitarbeitende, die nur eine Saison da sind. Das macht das Ganze schwierig», erläutert Lienhard.  

Daniel Thomet, CEO von Re Novium und Serviceweltmeister von 1997, hat sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt: «Eine Umsatzbeteiligung bedingt eine minutiöse Berechnung des Garantielohnes und des prozentualen Anteils der Beteiligung. Davon lassen sich einige Wirte abschrecken.» Um dem entgegenzuwirken, hat er  in seinem Lehrbuch «Chef de Rang» mögliche Ansätze der finanziellen Beteiligung beschrieben.

Laut Prof. Dr. iur. Roland Müller von der Universität St. Gallen gibt es sieben Punkte, die es zu berücksichtigen gilt: Geltungsbereich, Transparenz, Praktikabilität, Dauer, Intensität, Besteuerung und Geheimhaltung. Gerade die letzten drei sind nicht zu unterschätzen. Bei der Intensität stelle sich die Frage, wie das Beteiligungsmodell so gestaltet werden kann, «damit es einen echten Anreiz bietet, gleichzeitig die Unternehmensentwicklung aber nicht beeinträchtigt.» Zudem hat jede Form der Mitarbeiterbeteiligung steuerliche Konsequenzen. «Es ist abzuklären, inwieweit Arbeitnehmer und Arbeitgeber davon betroffen sind.» Geheimhaltungsvereinbarungen wiederum sollen Insidergeschäfte verhindern. Aus demselben Grund werden die Zahlen im Hotel Hof Weissbad erst zum Jahresende hin offengelegt.

(Désirée Klarer)