Digital affine Gastgeber machen beste Werbung

Interlaken Tourismus macht seine Mitglieder fit für die digitale Welt. Eine indirekte Marketingmassnahme, die sich auszahlt.

Laufend gibt es neue Tools, um sich den Gästen zu präsentieren. Interlaken Tourismus hilft, den Überblick zu behalten. (ZVG)

Wie gehe ich mit schlechten Bewertungen um? Welche Inhalte soll ich auf meiner Website aufschalten? Wie präsentiere ich mich am besten auf Social Media? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Digitalisierung werden seit November in den Workshops des Projekts «interlaken.digital» beantwortet. Zusätzlich gibt es eine E-Learning-Plattform, auf der sich die Mitglieder von Interlaken Tourismus sowie die Partner der Ferienregion Interlaken kostenlos weiterbilden können. Unterstützt wird das Angebot von der Standortförderung des Kantons Bern. «Die Digitalisierung schreitet mit grossen Schritten voran», erklärt Christoph Leibundgut von Interlaken Tourismus. «Laufend kommen neue Tools dazu.» In dieser schnelllebigen Zeit der digitalen Transformation sei es schwer, den Überblick zu behalten: «Daher wollen wir unseren Mitgliedern und Partnern helfen, sich das nötige Basiswissen anzueignen.»

Wer ist mein Gast?

Die Workshops richten sich in erster Linie an Personen, die vor der Handhabung neuer Technologien Respekt haben. «Wir helfen, Ängste abzubauen und möchten zeigen, welche Möglichkeiten sich dank der Digitalisierung ergeben», so Christoph Leibundgut. «So sind beispielsweise abgelegene Ferienwohnungen heute dank digitaler Buchungsplattformen einfacher auffindbar. Nun braucht es nur noch jemanden, der den Vermietern zeigt, wie sie ihre Wohnung online präsentieren können. Hier setzen wir an.» 

So lernen die Gastgeber zum Beispiel, dass bei Einträgen auf Plattformen Innenaufnahmen als Anzeigebilder immer zu bevorzugen sind. «Zwar trägt die Umgebung zum Gesamteindruck bei, geschlafen wird aber im Zimmer», erklärt Christoph Leibundgut. Zudem würden viele Gäste lieber Bilder anschauen als lesen, daher sollten online möglichst viele Fotos und Videos präsentiert werden. Diese werden bestenfalls zur Hauptsaison bei schönem Wetter aufgenommen. Aufwendige Bildbearbeitung ist nicht notwendig: «Es reicht, in einem Gratisprogramm wie etwa pixlr.com den Kontrast und die Sättigung etwas zu erhöhen, um ein besseres Ergebnis zu erhalten.» Bei den Texten gilt es, die Unterkunft attraktiv zu umschreiben: «Komfortdoppelzimmer mit Balkon und schönem Ausblick» wirkt einladender als «Zimmer 1 mit Nasszelle.»

Die Nachfrage nach solchen Tipps ist da: Viele der «interlaken.digital»-Kurse sind ausgebucht. «Die Teilnehmenden sind oft überrascht, mit wie wenig Aufwand sie ihren digitalen Auftritt verbessern können.»

Bildung als Marketing

Christoph Leibundgut ist überzeugt, dass sich die Investition in Bildung lohnt: «Die gute alte Mundpropaganda ist digitaler geworden. Bewertungen sind auf unzähligen Kanälen zu finden. Je mehr Eindrücke den Wunsch einer Reise nach Interlaken wecken, desto besser. Die Bildungsangebote von interlaken.digital sind sehr effiziente, indirekte Marketingmassnahmen, die dabei helfen sollen, die Onlinepräsenz der Region Interlaken insgesamt zu verbessern. Je mehr unserer Mitglieder digital affin und aktiv sind, umso besser für Interlaken.»

(Angela Hüppi)


Aufgrund der grossen Nachfrage findet im März ein weiterer Basis-Workshop statt.