Unterwegs in der Heimat

Das Coronavirus hat die Reisebranche auf den Kopf gestellt – und die Reisepläne der Schweizer. Die Tourismusdestinationen nutzen das und schaffen vor allem in den Berggebieten neue Angebote.

Wer sich in Arosa auf die Singles-Routen begibt, trifft auf Bänkli, die zum Treffen mit anderen Singles einladen. Woran diese zu erkennen sind, wird nur Teilnehmern verraten. Nur so viel: Es wird keine rote Rose sein. (ZVG)

Wer in Zermatt ankommt, wird in diesem Sommer mit einem Gläschen Walliser Weisswein begrüsst. Im neu geschaffenen Welcome Village mit Musik und Barbetrieb heissen die Gastgeber die anreisenden Gäste willkommen und holen sie für ihren Hotelaufenthalt ab. «Wir wollen damit unseren Gästen aufzeigen, wie sehr wir ihr Kommen schätzen», sagt dazu Daniel Luggen, Kurdirektor von Zermatt Tourismus. 

Damit den potenziellen Gästen der Bergort in Erinnerung bleibt, haben die Bergler bereits während der Corona-Zeit inno- vative Ideen umgesetzt. Im Rahmen einer Aktion wurde über 30 Tage das Matterhorn beleuchtet. «Wir wollten damit unsere vielen Stammgäste aufmuntern, ihnen Mut machen und ihnen für ihre Treue etwas zurückgeben», so Luggen. Zudem lancierte Zermatt Tourismus eine Gutscheinaktion. Die Gutscheine sind für Angebote rund um die Destination sowie Souvenirartikel im Online-Shop einlösbar. «Die Aktion stiess auf grosses Interesse», freut sich Daniel Luggen. Insgesamt seien Gutscheine im Wert von 3,2 Millionen Franken gekauft worden. «Nicht nur unsere vielen Stammgäste haben uns bei dieser Aktion unterstützt, sondern es sind auch viele neue Namen aufgetaucht», ist Daniel Luggens Fazit.  

St. Moritz statt Ibiza und Arosa zum Verlieben

Innovatives vermeldet auch die Destination Engadin St. Moritz Tourismus. In St. Moritz wird in diesem Sommer am Seeufer ein Beach Club auf die Beine gestellt. Dies mit dem Hintergrundgedanken, die Gäste statt ans Mittelmeer an die Gestade des Bergsees zu locken. «Eine solche Einrichtung gab es schon einmal», weiss Marijana Jakic, Brand Manager von Engadin St. Moritz Tourismus. Alte Fotos von 1930 zeugen davon. «Man muss also nicht nach Ibiza und Mykonos reisen, um sich zu amüsieren», stellt Jakic in Aussicht. Ein weiteres Angebot ist das Drive-in für Konzerte und Theateraufführungen. Dort können die Gäste im eigenen Auto vorfahren und analog einem Autokino der Musik lauschen oder das Schauspiel verfolgen.

Auf Alleinstehende setzt Arosa Tourismus. «Singles sind der Online-Beziehungssuche in Co- rona-Zeiten müde und sollten schnellstens wieder raus, um ihre Traumpartner in der analogen Welt zu finden», heisst es in einer Medienmitteilung. Arosa, «das Gallien der Alpen», biete dafür die ideale Single-Plattform. Mit passenden Hotelangeboten, einer spannenden Wander- oder Biketour und einem Get-together haben Singles die Möglichkeit, an vier ausgewählten Wochenenden die Traumprinzessin oder den Traumprinzen zu finden. Das Augenmerk liegt dabei auf dem Hotelzimmer. Das Singles Package «Arosa zum Verlieben» schliesst ein Upgrade bezüglich der Raumgrösse ein.

(Ruth Marending)