«Vitznau ist ein neues Food Mekka»

Die Crew um Gastgeber Raphael Herzog und Chef Jeroen Achtien zieht sich per 30. April aus dem Waldhotel Davos zurück. Sie bündeln ihre Energie für den «Vitznauerhof».

Mit seiner Marketing-Erfahrung kreiert Herzog innovative Events.  (ZVG)

Raphael Herzog (bvham-Mitglied), mögen Sie laue Sommernächte lieber als lauschige Wintertage?
Raphael
Herzog: Nein, wir waren glücklich in Davos (lacht). Die Gegensätzlichkeit vom Sommer am See zum Winter in den Bergen hat uns inspiriert, aber auch stark gefordert.

Inwiefern?
Die Saison im «Vitznauerhof» beginnt im Frühling und dauert bis weit in den November hinein. Danach starten wir quasi nahtlos ins Weihnachtsgeschäft, weshalb uns jeweils nur eine kurze Zeit bleibt, um unsere «Winterresidenz» in Davos hochzufahren. Auf die intensiven Weihnachts- und Neujahrstage folgt dann eine kurze Verschnaufpause, bevor uns das WEF und die Sportferien auf Trab halten. 

Ist der straffe Zeitplan auch ein Grund dafür, dass Sie den Pachtvertrag mit dem Waldhotel nicht verlängert haben? 
Richtig. Wir setzen ab kommender Saison voll auf die Karte Vitznau. Unsere Crew ist mittlerweile etabliert und ein eingeschworenes Team. Das Waldhotel ist mit der Thomann Hospitality Management AG in besten Händen.

Welche Pläne haben Sie für den «Vitznauerhof»? 
Durch das Verlängern der Saison möchten wir speziell im Frühjahr und im Herbst das Seminar-Geschäft vorantreiben. Des Weiteren konzentrieren wir uns auf unsere Stärke, die unter anderem im Event- und Hochzeitssegment liegt. Auch das Gourmet-Restaurant Sens unter Starkoch Jeroen Achtien läuft top und wir arbeiten leidenschaftlich daran, weiter an Sternen und Punkten zuzulegen. 

Verlängern Sie Ihre Saison bis nach Silvester? 
Wie wir von den Hotels am See wissen, läuft ihr Festtagsgeschäft mittlerweile so gut wie der Monat Juli. Momentan gehen wir aber lieber mit Bedacht an die Sache ran und schauen, wie sich die eh schon längere Saison entwickelt.

Sehen Sie das Parkhotel Vitznau als Konkurrenz?
Im Gegenteil. Es ist grossartig, dass Vitznau mehr und mehr zu einer Gourmet-Destination wird. Da wir unterschiedliche USP bedienen, beflügeln wir uns gegenseitig. So kreierten wir beispielsweise mit dem «Edelweiss» auf der Rigi und dem Parkhotel Vitznau ein Dine-Around-Package. Übernachtet wird im Hotel der Wahl, gegessen dann jeden Abend in einem anderen Betrieb.

Womit werden Sie uns dieses Jahr noch überraschen? 
Im Fine-Dining-Restaurant Sens werden wir jeden ersten Sonntag im Monat Four-Hands-Dinners in ungezwungenem Rahmen und mit Live-DJ anbieten. Jeroen Achtien bittet dafür Schweizer Starköche zu sich an den Herd. Sobald die ersten Herbsttage Einzug halten, möchten wir in einer unserer Räumlichkeiten ein multi-sensorisches Gourmet-Erlebnis kreieren. Auch bezüglich eines Pop-up-Projekts haben wir Ideen, die aktuell allerdings noch nicht spruchreif sind.

(Interview Andrea Decker)