Was machen die Servicemeister 2017?

Im vergangenen Jahr holten sie den Titel: Tamara Haab als Servicemeisterin und Fabian Müller als Junior-Servicemeister. Wohin hat sie ihr Weg seitdem geführt?

Fabian Müller und Tamara Haab möchten bei den Swiss Skills mitmachen. (ZVG)

Tamara Haab

Hotellerie Gastronomie Zeitung: Seit drei Monaten sind Sie nun schon in Australien und bleiben noch weitere drei. Arbeiten Sie dort oder reisen Sie herum? 
Tamara Haab: Ich besuche eine Sprachschule und reise in der Freizeit. Nach dem Lehrabschluss wollte ich unbedingt für eine längere Zeit nach Australien. Das Land fasziniert mich. Nächste Woche fliege ich dann nach Neuseeland weiter.

Unterscheiden sich die australischen Arbeitsbedingungen für Serviceleute von denen in der Heimat?
In die konkreten Bedingungen habe ich natürlich keinen direkten Einblick, kann also nur das Gastgewerbe an sich bewerten. Der grosse Unterschied ist, dass man vermutlich weniger Arbeitsstunden hat. Wenn es heisst, dass die Küche um 21 Uhr schliesst, dann hat sie keine Minute länger geöffnet. Der Lohn ist jedoch mit demjenigen in der Schweiz vergleichbar, da die Lebenshaltungskosten auch in Australien eher hoch sind. 

Könnten Sie sich vorstellen, dort im Service zu arbeiten?
Auf jeden Fall. Sehr gut sogar. Ich liebe Australien. Das mit einem Job zu kombinieren, wäre mein Traum. Ich bin generell sehr daran interessiert, im Ausland zu arbeiten. Man kriegt dadurch einen ganz neuen Eindruck und kann sich positive Arbeitsstile aneignen. 

Es ist also ein fixer Plan?
Ich habe es mir in den Kopf gesetzt, ja. Aber jetzt kommen erstmal die Swiss Skills – ich hoffe, dass ich mich qualifiziert habe –, und im Herbst beginnt die Stage, die ich mit dem Titel gewonnen habe. Ich bin also erstmal für ein Jahr eingespannt.

Genau, Sie sind für zwei Wochen auf einem Weingut in Frankreich. Was interessiert Sie am Wein besonders?
Meiner Meinung nach ist Wein eines der wichtigsten und gleichzeitig schwierigsten Themen in unserem Beruf. Mein Wissen darüber schwächelt, das gebe ich ehrlich zu. Es reizt mich also, noch mehr über den Wein zu lernen. Es ist mir wichtig, dass ich meinen Gästen eine richtige Beratung geben und ihnen bei der Auswahl helfen kann. 


Fabian Müller

Hotellerie Gastronomie Zeitung: Als Gewinner der Servicemeisterschaft werden Sie vier Wochen lang im Hotel Traube Tonbach in Baiersbronn (D) arbeiten – ein Haus, dessen vier Restaurants insgesamt 51,5 Gault-Millau-Punkte haben, eines davon hat zusätzlich noch drei Sterne. Wie bereiten Sie sich darauf vor? 
Fabian Müller: Ja, das ist eine Riesenchance für mich, in ein derart renommiertes Haus reinzuschauen. Ich lasse es einfach auf mich zukommen und bin zuversichtlich. Vor der Restaurationslehre habe ich Koch gelernt und hoffe, dass ich so einen ganz guten Einblick in alle Bereiche erhalte. 

Werden Sie in einem bestimmten Restaurant sein oder zwischendrin wechseln?
Das wird vom Arbeitsplan abhängig sein – die Stage beginnt ja erst im Herbst. Einen Grossteil der Zeit werde ich sicherlich in der Restauration tätig sein, jedoch auch ein paar Tage in der Küche und an der Bar.

Ihre Lehrzeit ist im Sommer zu Ende. Haben Sie bereits berufliche Pläne?
Ich werde erstmal weiterhin im Lehrbetrieb, dem Randenhaus in Siblingen/SH, bleiben. Danach hoffe ich, bei den Swiss Skills mitzumachen. Und anschliessend kommt die Stage in Deutschland. Später könnte ich mir vorstellen, in Richtung Wintersaison zu gehen und dort in einem Hotel zu arbeiten. 

Gibt es bei den Swiss Skills eine Disziplin, in der Sie sich besonders stark fühlen?
Es sind die gleichen, die mir schon an den Servicemeisterschaften gelangen – Bar und Tischkultur. 

Stimmt, am Tischkultur-Wettbewerb Couvert d’or holten Sie mit Ihrer Dekoration Silber. Welche Idee setzten Sie um?
Ich konzipierte eine kulinarische Fünf-Seen-Fahrt durch die Schweiz: Vom Vierwaldstättersee in Luzern zum Neuenburger- und Genfersee bis hin zum Lago Maggiore und Bodensee. Die Platzteller waren Spiegel, die die glatte Oberfläche symbolisierten. In der Mitte befanden sich fünf grosse Vasen als Seen. Das Konzept zu entwickeln und zu verwirklichen, war toll.

(She)