Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Dank den Parks mehr Gäste

In der Schweiz liegen 19 Pärke. Um auf ihre verschiedenen Schätze aufmerksam zu machen, arbeiten Parkverantwortliche und Gastgeber vermehrt Hand in Hand.

Neben Themenwegen, die zu Gastronomen und Produzenten im Jurapark Aargau führen, lockt auch die Zeit der Kirschblüte viele Menschen in den Regionalen Naturpark um Frick. (ZVG)

Die Schweiz im Pärkeboom: Um auf die Schönheit der Schweizer Pärke aufmerksam zu machen, hat das Bundesamt für Umwelt BAFU eine Kampagne lanciert. Als Teil dieses Programms mit dem Namen «Kleine Weltwunder» finden in den 19 Pärken in regelmässigen Abständen spezielle Veranstaltungen statt. So reisten auf Einladung von Chantal Torche, Gastgeberin in der «Métairie de Dombresson», die Sterneköche Franck Giovannini vom Restaurant de l’Hôtel de Ville in Crissier/VD und Sven Wassmer, der bis vor kurzem im Restaurant 7132 Silver in Vals/GR tätig war, in den Parc régional Chasseral/BE.

Bald lockt eine weitere Gastgeberin in «ihren» Park. Regula Hüppi, Hôtelière im Hotel Ofenhorn im Goms/VS, hat mit den Verantwortlichen des Landschaftsparks Binntal im Wallis ein Krimi-Wochenende organisiert. Der Krimi spielt in «ihrem» Park zwischen Brig und dem Nufenenpass. Der Event findet Anfang Juni, anlässlich des 100. Todestages von César Ritz statt. Der König der Hoteliers kam im nahe gelegenen Niederwald zur Welt. Durch den Krimi-Event ergibt sich die Chance, die charakteristischen Eigenschaften des Landschaftsparks Binntal live in Szene zu setzen. Dazu zählen neben der aussergewöhnlichen Naturlandschaft das historische Ortsbild mit dem Hotel Ofenhorn, die Mineralien sowie die Vergangenheit als eine der ersten wichtigen Schweizer Berg-Tourismus-Destinationen. 

Krimi-Wochenende im Hotel wird zu Werbezwecken verfilmt

Das Hotel Ofenhorn wurde von den Parkverantwortlichen aufgrund seines geschichtlichen Hintergrunds als Austragungsort für das Krimi-Wochenende ausgesucht». Passend zum 100. Todestag von César Ritz speisen die Gäste dann auch im historischen Ambiente des Belle-Epoque-Saals und übernachten in den Nostalgie-Zimmern. Regula Hüppi rechnet am Krimi-Wochenende mit 30 bis 50 zusätzlichen Gästen. Doch das ist noch nicht alles. Da das Krimi-Wochenende im Zusammenhang mit der Kampagne des BAFU zur Bewerbung der 

19 Schweizer Pärke unter dem Motto «Kleine Weltwunder» stattfindet, wird der Anlass verfilmt und zu Werbezwecken verwendet. Regula Hüppi freut sich, damit zusätzliche Gäste anzusprechen. Sie spricht von einer Win-win-Situation: «Unser geschichtsträchtiger Hotelbetrieb lockt Gäste an, die den Park entdecken, und wir profitieren vom Park, weil seine landschaftliche Schönheit uns Gäste bringt.» Es seien weitere Projekte in Zusammenarbeit mit den Zuständigen des Landschaftsparks Binntal geplant.  

Park stellt Networking-Plattform zur Verfügung

Der Naturpark Beverin in Graubünden widmet sich dieses Jahr dem Motto Gaumenfreude und Ohrenschmaus. So findet zum Beispiel eine Spezialitätenwanderung statt, die Köche im Restaurant Alte Post in Zillis/GR zeigen, wie Capuns gewickelt werden, und in Vorträgen im Hotel-Restaurant  Seeblick in Sufers/GR erfährt man Spannendes über die Bündner Zuckerbäcker von damals.  

Eine Zusammenarbeit mit den Gastropartnern aus der Parkregion besteht auch ausserhalb des Jahresthemas. Die Partner-Restaurants bieten Naturpark-Menüs an mit möglichst vielen Zutaten aus der Region. Dieses Jahr soll mit einer Postkartenaktion die Bekanntheit dieser Menüs gesteigert werden. Um noch mehr regionale Produkte in die Gastronomie zu integrieren, sind verschiedene Bestrebungen im Gange. Zum einen schicken die Parkverantwortlichen den Gastronomen Listen mit Produkten aus der 

Umgebung und helfen ihnen, das Menüblatt zu gestalten. Darauf ist auch zu sehen, woher die im Menü verwendeten Produkte kommen. «Zudem vernetzt der Verein Pre Beverin mittels einer traditionellen Rezeptsammlung Produzenten und Gastronomen im Park miteinander», sagt Lilian Würth, Projektleiterin Kommunikation und Produktentwicklung. Die Sammlung wird am 6. Juni im Beisein von Foodscout und Autor des Buches «Das kulinarische Erbe der Alpen» Dominik Flammer an einem Event vorgestellt. 

Zusammenarbeit mit Foodscout

«Mit unserem Service stärken wir die Gastronomie, welche wiederum die Wirtschaft in der Gegend mit ihren Einkäufen bei den einheimischen Produzenten stützt. Und diese haben mit ihrer Arbeit Einfluss auf die Kulturlandschaft. Ein wunderbarer Rundumschlag.» Weiter unterstützen die Parkverantwortlichen die Gastronomie, indem sie mittels Medienmitteilungen auf Anlässe aufmerksam machen. Beispielsweise, wenn die fünf Gastronomen von Andeer gemeinsam ein Menü kreieren und jeder Gang in einem anderen Restaurant gegessen wird. «Die Gastronomie und der Park profitieren in vielerlei Hinsicht voneinander», sagt Lilian Würth. 

Im Jurapark Aargau haben sich dreizehn Restaurants zu Genuss-Strassen-Betrieben zusammengeschlossen. Sie liegen entlang einer 175 Kilometer langen Strecke, die durch den Naturpark führt. Die Köche der Genuss-Strassen haben sich dazu verpflichtet, nach Möglichkeit nachhaltig produzierte Zutaten von Produzenten aus der Region zu verwenden. Ebenfalls entlang der Strasse liegen die Produzenten von Spargel, Käse, Wein oder Essig. Überzeugte Gäste haben also die Möglichkeit, die in den Restaurants kennengelernten Lebensmittel einzukaufen. Immer im Frühling und Herbst werden diese Restaurants vom Parkbüro speziell beworben. Denn dann stehen explizit auf die Saison abgestimmte Genuss-Strassen-Menüs auf der Speisekarte.

Der Gasthof Löwen in Herznach/AG ist eines dieser 13 Restaurants. «Ich koche seit jeher mit Produkten aus der Region. Seitdem die Geschäftsstelle Jurapark Aargau diese Menüs bewirbt, verzeichne ich immer mehr neue Gäste», sagt Inhaber Marcel Suter. Der Aufwand, jederzeit genügend regionale Zutaten aufzutreiben, lohne sich. Der 61-Jährige profitiert auch vom neu initiierten Eisenweg, der vor dem «Löwen» vorbeiführt, und vom wieder ins Leben gerufenen Bergwerk im Dorf. 

Laut Stephanie Platzer, Produktmanagerin Regionalprodukte Jurapark Aargau, ist die Zusammenarbeit mit den Gastronomen ein wichtiges Standbein für die Vermarktung des Juraparks in der Bevölkerung. 

(Sarah Sidler) 


Steckbriefe

Naturpark Beverin
Der Park mit rund 412 Kilometer Fläche beinhaltet die Parkgemeinden Andeer, Casti-Wergenstein, Donat, Ferrera, Mathon, Lohn, Rongellen, Safiental, Sufers, Tschappina und Zillis-Reischen.  
www.naturpark-beverin.ch

Landschaftspark Binntal
Der 1812 Quadratmeter grosse Park umfasst das Gebiet der Walliser Gemeinden Binn, Ernen, Grengiols, Bister, Niederwald und Blitzingen.
www.landschaftspark-binntal.ch

Jurapark Aargau
Der rund 241 Quadratmeter grosse Park liegt zwischen Basel und Zürich, unweit von Aarau, Brugg, Frick und Rheinfelden.
www.jurapark-aargau.ch


Auch so tragen Gastgeber zum Angebot «ihres« Parks bei 

Tavolata in den Reben 
Im Naturpark Pfyn-Finges werden Tavolata  in der Salgescher Reblandschaft angeboten. Neben regionalen Weinen werden verschiedenste Regionalprodukte aus dem Wallis serviert. 
www.pfyn-finges.ch/de/genuss/tavolata

Forellen aus der eigenen Fischzucht 
Das Restaurant Quellpark Kundelfingerhof im Naturpark Schaffhausen lockt mit Forellen aus der Fischzucht vom eigenen Quell- und Naturpark. 
www.kundelfingerhof.ch

Mit dem E-Bike durch sechs Pärke 
Die Pärke des Jurabogens haben Mitte Mai eine neue E-Bike-Strecke eröffnet, die Schaffhausen und Genf in sieben Etappen verbindet. Mit der interaktiven Karte auf der Internetseite können Interessierte die Reise planen und personalisieren. Sie finden dort die besten Hotels und Restaurants an den jeweiligen Start- und Zielorten.
www.larouteverte.ch

Delikatessen aus Parkprodukten
Klaus Leuenberger, Koch in den Restaurants Ernergarten in Ernen und Mühle in Geschinen, beide im Wallis, produziert mit speziellen Produkten aus dem Park seltene Delikatessen wie beispielsweise Sonnenblumenknospen in Verjus-Sirup, Murmeltiergehacktes oder Walliser Bio-Ketchup.
www.ernergarten.ch

www.kleineweltwunder.ch
www.genussstrasse.ch