Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Der Kreativität und Innovation sind keine Grenzen gesetzt

Die «Brot-Chef»-Finalisten haben das Bäcker-Konditor-Handwerk dank viel Training, Innovationskraft und Leidenschaft auf das nächste Level gebracht. 

  • Obwohl das Dekorieren von Spitzbuben eigentlich den Kleinen vorbehalten war, liessen es sich auch die Finalisten nicht nehmen, Hand anzulegen. Der Erlös der verkauften Spitzbuben ging vollumfänglich an die Stiftung für Schwerbehinderte SSBL Luzern. (V. l. n. r.): Michael Friess, David Kaiser, Debora Weiss und Karin Pedrini. (Bilder Lukas Bidinger)
  • David Kaiser lässt sich vom Wettbewerbstrubel nicht beirren.
  • Michael Friess’ Familie ist vor Ort, um die Daumen zu drücken.
  • Jury-Präsident Stefan Kogler (rechts) begutachtet das Schaustück von Debora Weiss. 
  • World-Skills-Gewinnerin Sonja Durrer (links) und World-Skills-Teilnehmerin Rahel Weber mit den Siegern.
  • Detailverliebt: Debora Weiss. 
  • Moderator Roger Lütolf (rechts) im Gespräch mit Vorjahressieger Maurus Signer. 
  • Petra Ruckli, IG Dinkel, Debora Weiss, sbkpv-Geschäftsführer David Affentranger, Michael Friess und Ursula Gerber, IG Dinkel.
  • Karin Pedrini in ihrem Element.

Die beiden jüngsten der vier «Brot-Chef»-Finalisten Debora Weiss und Karin Pedrini stellten am Fachwettbewerb vom Schweizer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verband sbkpv eindrücklich unter Beweis, dass das Alter nur zweitrangig ist. Fokussiert, lösten die Kandidatinnen der Kategorie Lernende in fünf Stunden die vier Aufgaben zum Thema Urdinkel: Sie backten Brot und Kleingebäck, kreierten Fingerfood für einen Aperitif und präsentierten ihr Schaustück. Die Tessinerin Karin Pedrini wurde in der eigens für den Wettbewerb aufgebauten Bäckeranlage im Pilatusmarkt Kriens/LU von ihrer Mutter unterstützt. Während des Wettbewerbs stand sie unentwegt in Sichtweite ihrer Tochter und redete ihr gut zu. Uns verriet sie: «Karin wurde von ihrem Lehrbetrieb leider nur unzureichend unterstützt, weshalb sie stets zuhause üben musste.» Ihr liebevoll hergerichteter Schautisch überzeugte Jury und Zuschauer. Denn er präsentierte geschmackvolle, von Tessiner Einflüssen geprägte Backwaren. 

Der Fanclub der zweiten Finalistin Debora Weiss mit Familie und Lehrmeister war beeindruckt, wie ruhig ihr Schützling ans Werk ging. Die strahlende Mama verriet: «Wir sind stolz, dass Debora es in den Final geschafft hat. Ich glaube, ich bin nervöser als sie.» Auch verriet sie, dass Debora, die schon als Kind gerne backte, eigentlich einen Beruf im Sozialbereich anvisierte. Beim Praktikum in der Bäckerei war es dann um sie geschehen. Gut so, braucht der Beruf doch motivierten Nachwuchs. 

Kräftemessen mit Symbolkraft

Den Nachwuchs zu begeistern, sei ein wichtiges Ziel des öffentlichen Wettbewerbs, so sbkpv-Geschäftsführer David Affentranger: «Der Fachwettbewerb ist eine Gelegenheit, den Leuten zu zeigen, was das Bäckerhandwerk so einzigartig macht. Die Finalisten sind nicht nur passionierte Bäcker und somit Botschafter ihres Berufs, sondern auch Künstler.»

Jurorin und Bäcker-Vize-Juniorenweltmeisterin Angela Bissegger hatte aber mehr zu bewerten, als nur den kreativen Aspekt: «Die Aufgabe der Jury ist es, 
die Teigherstellung und Triebführung, den Backprozess sowie die Übereinstimmung von Rezept und Resultat zu beurteilen. Auch Kaueigenschaft, Geschmack, Optik und Geruch sind wichtige Bewertungskriterien.»

Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Ausgebildeten

Die Ausgebildeten Michael Friess und David Kaiser absolvierten am zweiten Finaltag das gleiche Programm wie die Lernenden. Jurypräsident Stefan Kogler: «Beide Kandidaten haben Backhandwerk auf höchstem Niveau gezeigt», und bemerkte, «Michael hat eine durchweg souveräne Leistung gezeigt.» Ein roter Faden führte durch sein Programm, er arbeitete versiert, exakt und hatte kaum Materialausschuss. Sein Schaustück – die Ur-Biene – war der Hingucker schlechthin. Mit  dem filigran gearbeiteten Schaustück holte Michael Friess mit 50 Prozent der Stimmen dann auch den Publikumspreis.

Umfunktionierte Heissleimpistole

Das Rennen haben Debora Weiss von der Bäckerei Maier in Laufenburg/AG und Michael Friess vom Sonne-Beck in Frauenfeld/TG gemacht. Stefan Kogler: «Debora hat detailgetreu gearbeitet, fühlte sich in ihrer Arbeitsumgebung sicher und war mit innovativen Ideen am Start. Die Heissleimpistole, die sie mit Isomaltpatronen ausrüstete, war etwas, das wir so noch nicht gesehen hatten.» Die Junior-Brot-Chefin Debora Weiss und der Brot-Chef Michael Friess haben je 2000 Franken gewonnen. Die Zweitplatzierten Karin Pedrini und David Kaiser dürfen sich über 1000 Franken in bar freuen.

Der Wettbewerb findet auch im nächsten Jahr wieder statt. Interessierte können sich beim sbkpv anmelden.

(Andrea Decker)