Vom 19. bis 21. September geht der Fachwettbewerb «Brot-Chef» des sbkpv in die fünfte Runde. Gesucht werden je zwei Finalisten in zwei Kategorien.
Für die Ausgabe 2019 des Fachwettbewerbs Brot-Chef hat sich der Vorstand des Schweizer Bäckerei- und Konditorei-Personal-Verbands sbkpv eine besondere Aufgabe ausgedacht. UrDinkel, so das Thema, ist eine alte Getreidesorte, die seit einiger Zeit eine Renaissance erlebt. Daraus sind innerhalb von fünf Stunden Spezialbrote, Kleingebäck, Snacks für ein Catering sowie ein Schaustück herzustellen.
Mitmachen können Lernende und ausgebildete Bäcker-Konditoren- Confiseure, die den Brot-Chef-Wettbewerb noch nie gewonnen haben. Als Erstes müssen sie sich beim sbkpv anmelden. Am besten mit dem Online-Anmeldetalon auf brot-chef.ch. Mit allen Informationen versorgt, gilt es dann, Rezepturen mit UrDinkel zu erstellen und Bilder oder Skizzen zu machen. Alle bisherigen Finalistinnen und Finalisten raten, die Produkte wie am Wettbewerb zuzubereiten und dabei auf die Zeiten zu achten. Wichtig ist es auch, eine gewisse Zeitreserve für das ungewohnte Arbeitsumfeld und wenig gewohnte Geräte einzurechnen. Bisher sind alle Finalisten ins Schwitzen gekommen. Einige konnten die Zeitvorgaben nicht einhalten, was Minuspunk-te zur Folge hatte. Die Arbeiten sollen dann spätestens am 3. Mai eingereicht werden.
Mit dem Fachwettbewerb Brot- Chef, der im Pilatusmarkt Kriens vor Publikum ausgetragen wird, will der sbkpv den Stellenwert der Berufe fördern und zukünftige Lernende begeistern. Diese und interessierte Konsumenten können live miterleben, was es braucht, bis knusprige Brote und feine Backwaren angeboten werden können.
Für Sarah Stadler war die Teilnahme im vergangenen Jahr die beste Vorbereitung auf die Lehrabschlussprüfung. Der gestandene Fachmann Maurus Signer nutzte den Brot-Chef als Standortbestimmung. Natürlich freuten sich die beiden auch auf die grosse Reise, die sie als Sieger gewonnen hatten. Den Gewinnern 2018 winkte nämlich eine Reise nach Hongkong. Die Zweitplatzierten erhielten ein Wochenende im In Lain Hotel Cadonau.
Für die diesjährige fünfte Ausgabe des Brot-Chefs gibt es eine Änderung. Anstelle einer Reise gewinnen die Finalisten Bargeld. Die Sieger beider Kategorien erhalten neben dem Titel Brot-Chef respektive Junior Brot-Chef je 2000 Franken. Die Zweitplatzierten gewinnen je 1000 Franken. Jeder Rezepteinsender, jede Rezepteinsenderin erhält vom sbkpv ein Geschenk. Und wer eine Berufskollegin, einen Berufskollegen zur Teilnahme motivieren kann, nimmt an der Verlosung für ein Abendessen für zwei Personen im Art Deco Hotel Montana in Luzern teil. Sich dafür ins Zeug zu legen, lohnt sich allemal.
Vermutlich aus einer natürlichen Kreuzung aus Emmer und Zwergweizen hervorgegangen, wird Dinkel seit der Steinzeit (2400 bis 2300 v. Chr.) im Gebiet der heutigen Schweiz kultiviert. Hildegard von Bingen rühmte den Dinkel als bestes Getreide: «Er ist warm, nährend, milder als andere Getreidearten, und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt». Mit der Wandlung vom Agrar- zum Industriestaat im 19. Jahrhundert verdrängten ertragreichere Sorten den Dinkel. Dass der Dinkel in seiner Urform überlebt hat, ist Bauern und Müllern in klimatisch benachteiligten Getreidegebieten zu verdanken. Aufgeklärte und kritische Konsumenten, die sich Gedanken machen, was sie essen und was ihnen guttut, geben dem UrDinkel seinen einstigen Stellenwert zurück.
(Gabriel Tinguely)
Der Final findet am 19. September (Kategorie Lernende) und 20. September (Kategorie Ausgebildete) im Einkaufszentrum Pilatusmarkt, Kriens/LU, statt. Die öffentliche Siegerehrung ist am 21. September mittags im Einkaufszentrum. Als Ausstellungspartner präsentiert sich die Interessengemeinschaft UrDinkel.