Fortschrittlich-traditionell, begeisternd und mutiger. So soll das Bündner Gastgewerbe in Zukunft sein.
Gastrograubünden will seine Mitglieder nicht verwalten, sondern führen. Ein Instrument dazu ist die Vision 2030. Diese wurde letzte Woche an der 109. Delegiertenversammlung des Verbandes vorgestellt. Sie sieht vor, dass das Bündner Gastgewerbe bei Regionalität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit einen Quantensprung macht. Bereits im Sommer soll das Projekt Food Save umgesetzt werden. Anmeldeschluss für Betriebe, die Lebensmittelvergeudung eindämmen wollen, ist Ende Mai.
Studien prognostizieren, dass bis zum Jahr 2040 in Graubünden eine Lücke von 32 000 Vollzeitstellen entsteht. Franz Sepp Caluori, Präsident von Gastrograubünden, will darum das Image der Branche als Arbeitgeber stärken. Von der Politik erwartet er eine dringende Lockerung der Drittstaatenregelung. Weiter wünscht er sich behördliche Anpassungen beim Rentenalter, damit Pensionierte der Branche zumindest mit Teilpensen erhalten bleiben. Auch das Problem von zahlbaren Wohnungen für Angestellte soll endlich angegangen werden.
Als machbare Optionen sieht Caluori die Umwandlung von leerstehenden Gemeindegebäuden, Schulen und Hotels in Wohnraum. Regierungsrat Marcus Caduff war an der DV anwesend und sagte: «Ich kann keine Mitarbeiter vermitteln oder Wohnungen bauen. Aber ich kann Hand bieten für Pilotprojekte.» Dafür habe der Kanton einen Kredit von 40 Millionen Franken bereitgestellt.
(mm/rif)