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Hoko haben die Qual der Wahl

Im Sommer 2020 schliessen die ersten 110 Hotel-Kommunikationsfachleute ihre Grundbildung ab. Doch wo und als was werden sie Arbeit finden?

«Welchen Weg soll ich nach der Lehre einschlagen?» – Eine Frage, mit der sich die Vertreter der ersten Hoko-Generation langsam befassen müssen. (Keystone)

In den meisten Berufen haben sich die Lernenden bereits mit der Wahl ihrer Grundbildung für ein bestimmtes Fachgebiet entschieden. Nicht so die Hotel-Kommunikationsfachleute EFZ (siehe Infobox). Hoko sind Generalisten. Was machen sie nach der Lehre? Für welche Stellen bewerben sie sich? Ihren Beruf gibt es in dieser Form ja noch nicht.

Ausgebildet für die professionelle Betreuung der Gäste

Der Hauptfokus während der Hoko-Grundbildung liegt auf der Betreuung der Gäste während der Customer Journey. Also vom Erstkontakt über die Beratung und Buchung, das Check-in, die Betreuung während des Aufenthalts, das Check-out bis zur Nachbearbeitung und Gewinnung oder Betreuung als Stammkunden. 

Ob ein Hoko den Gast auf Etappen oder der ganzen Customer Journey betreut, hängt von seinen Neigungen und Interessen, aber auch den Bedürfnissen des jeweiligen Arbeitgebers ab. 

Viel Spielraum 

Am Hoko-Tag im Schulhotel Regina in Interlaken wurden die anwesenden Hoteliers gefragt: «Für welche Stelle würden Sie einen Hoko engagieren?» Die Antworten reichten von «für den Frühstücksservice» über «als Seminar- und Eventkoordinator», «Animateur», «Content Manager» bis zu «Direktionsassistent». 

Noch fehlen Erfahrungswerte aus der Branche, wie Hoko optimal eingesetzt werden.  «Wir haben deshalb verschiedene Berufsprofile nach der Lehre unter «www.hotelleriesuisse.ch/hoko» aufgeschaltet. Es gibt Beispiele von Zwei- bis Fünfsternhotels», sagt Janine Bolliger. Sie ist unter anderem die Projektleiterin dieses neuen Berufs bei Hotelleriesuisse. Bolliger weiss von einem Luxushotel, in dem bereits jetzt zwei Hoko-Lernende als Lobby-Ambassadoren arbeiten. Gute Einsatzmöglichkeiten für Hoko bieten auch multifunktionale Betriebskonzepte, bei denen beispielsweise Bar, Lobby und Réception eins sind.

Hoko sind verantwortlich

Wie sie sich und ihren Beruf in der Branche etablieren, haben die Hoko selber in der Hand. Durch die Wahl der Aufgaben, die sie übernehmen, setzen die Vertreterinnen und Vertreter der ersten Hoko-Generation den Massstab für ihr Berufsbild, aber auch für die spätere Lohnentwicklung. 

Wie alle Lehrabgänger mit dreijähriger Grundbildung im Gastgewerbe erhalten auch die Hoko einen Mindestlohn von 4120 Franken. Doch wie wertvoll diese Generalisten auf dem Arbeitsmarkt künftig sein werden, hängt davon ab, wie sie sich bewähren und weiterentwickeln. Denn auch für sie gilt: Die Grundbildung ist erst der Anfang der Berufskarriere.

(Riccarda Frei)


Der Beruf Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann (Hoko)

2017 haben die ersten Lernenden in der Schweiz ihre Ausbildung als Hoko begonnen. Diese neue gastgewerbliche Grundbildung wird auch «360°-Grundbildung» genannt, weil sie den Lernenden einen Rundumblick in alle Bereiche eines Hotelbetriebes gibt. Im Rahmen ihrer Grundbildung arbeiten die Lernenden in der Hauswirtschaft, im Service, in der Küche sowie im Front- und Backoffice. Die Kommunikation mit dem Gast, das praktische Arbeiten sowie das Vernetzen der verschiedenen Arbeits- und Aufgabengebiete stehen bei dieser Lehre im Vordergrund.