Das Parlament stärkt die höhere Berufsbildung

Der Professional Bachelor und Professional Master sind beschlossene Sache. Ein Meilenstein für die Berufsbildung.

Das Parlament stärkt die Berufsbildung. (Franca Pedrazzetti / Parlamentsdienste)

Mit den Titelzusätzen Professional Bachelor und Professional Master erfüllt das Parlament ein lang gehegtes Anliegen zahlreicher Branchen. Über Jahre haben sie sich für mehr Vergleichbarkeit und Sichtbarkeit der Abschlüsse der höheren Berufsbildung eingesetzt. Dazu kommt die Einführung von Englisch als zusätzliche Prüfungssprache. Laut dem Dachverband der Arbeitnehmenden Travail Suisse, dem auch die Hotel & Gastro Union angehört, erleichtert das den Zugang zu Abschlüssen der höheren Berufsbildung und erhöht das Potenzial qualifizierter Arbeitskräfte. «Langfristig werden diese Fortschritte dazu beitragen, mehr Talente für die Berufsbildung zu gewinnen, den Bedarf an Fachkräften zu decken und den Berufsbildungsweg ab der Sekundarstufe II zu festigen.»

Konkret tragen Absolventinnen und Absolventen von eidgenössisch anerkannten Bildungsgängen HF und von eidgenössischen Berufsprüfungen künftig den Titelzusatz «Professional Bachelor». Der «Professional Master» wird für die eidgenössischen höheren Fachprüfungen eingeführt. Das freut auch die Beherbergungsbranche. «Nun erhalten Absolventinnen und Absolventen Titel, die den Wert ihrer Ausbildung wirklich widerspiegeln», sagt Christian Hürlimann, Direktor von Hotelleriesuisse. Für die Beherbergungsbranche sei die höhere Berufsbildung ein zentraler Qualifizierungsweg für Nachwuchsfachkräfte. «Eine klare, international verständliche Titelbezeichnung erhöht die Attraktivität dieses Bildungswegs und erleichtert Absolventinnen und Absolventen die Kommunikation ihrer Kompetenzen im In- und Ausland.» Der Verband fordert nun eine möglichst rasche Umsetzung der beschlossenen Massnahmen.

Mit der Gesetzesänderung will der Bund die Attraktivität der höheren Berufsbildung erhöhen. Ein Vergleich der Abschlusszahlen auf der Tertiärstufe zeigt, dass in den letzten Jahren die Hochschulabschlüsse stärker angestiegen sind als die Abschlüsse in der höheren Berufsbildung. Zudem ist zu beobachten, dass Jugendliche und ihre Eltern den allgemeinbildenden Weg auf Sekundarstufe II mit Ziel eines Hochschulabschlusses tendenziell als erstrebenswerter erachten als eine berufliche Grundbildung. Das soll sich nun mit den neuen Massnahmen ändern.

(agu)