Laut Studie des Bundesamts für Statistik verlassen gut 50 Prozent ihren Beruf innert 5,5 Jahren. Knapp einem Drittel davon gelingt der berufliche Aufstieg.
Nicht nur viele Gastgewerbler verlassen ihre Branche kurz nach der Lehre. Das zeigt eine Studie, die das Bundesamt für Statistik gemacht hat. Untersucht wurde die Laufbahn von Berufsleuten mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) in allen Branchen.
Dabei konnte eine starke Mobilität festgestellt werden. 5,5 Jahre nach dem Abschluss üben 52 Prozent der Absolventinnen und Absolventen einen anderen Beruf aus, als den ursprünglich erlernten. Davon haben 26 Prozent in einen Beruf auf einem höheren Qualifikationsniveau gewechselt. Bei vier Prozent lässt sich eine berufliche Mobilität nach unten, in einen Beruf auf tieferem Qualifikationsniveau, beobachten. Gut 22 Prozent haben in einen anderen Beruf auf gleichem Qualifikationsniveau gewechselt.
Genaue Daten zum Gastgewerbe und der Hotellerie fehlen in der Studie. Die Berufe aus diesen Bereichen wurden zu «Berufe im Bereich personenbezogener Dienstleistungen» gezählt. Hinweise darauf, wie viele Fachkräfte unserer Branche nach der Ausbildung erhalten bleiben, gibt der Lehrlingsbarometer der Hotel & Gastro Union. Daraus geht hervor, dass sich vier Jahre nach Abschluss der Ausbildung noch die Hälfte in der Branche befindet. Schade, dass so viele die Branche verlassen, obschon diese tolle Weiterentwicklungsmöglichkeiten bietet. Das zeigt die Karriere von Martina Wick. Die Gewinnerin der World Skills 2019 absolvierte zuerst die Koch- und dann die Servicelehre. Die Branche zu verlassen, stand für sie nie zur Diskussion. «In den nächsten Jahren möchte ich Berufserfahrung sammeln und Weiterbildungen besuchen. Danach will ich das Gelernte an Schüler weitergeben. Sei es an überbetrieblichen Kursen oder als Berufsschullehrerin.»
(Désirée Klarer)