Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Was harmoniert besser: Bier oder Wein?

In ausgesuchten Berner Gastbetrieben werden die beiden Kultgetränke regelmässig gegeneinander ausgespielt.

Subtil gewürzt und doch eine Herausforderung: Spargel, Kichererbsen-Bratling mit Feta und Salsa verde. Ein Neuenburger Œil-de-Perdrix war Favorit. (zvg)

Es gibt Gäste, die trinken gerne Bier. Dabei darf es auch mal etwas Extravagantes aus der breiten heimischen Produktion oder eine Spezialität aus dem Ausland sein. Andere Gäste mögen lieber Wein. Da sind den Vorlieben keine Grenzen gesetzt. Doch wie bringt man die beiden Gästegruppen zusammen? So dass diejenigen, die Bier gerne haben, etwas über Wein lernen und diejenigen, die Wein bevorzugen, sich auch auf Hopfen und Malz einlassen? Die Idee dazu hatten die Berner Michel Gygax und Pierre Dubler.

«Mit bis zu 50 Gästen ist ‹Bier versus Wein› rasch ausgebucht.»

Michel Gygax, Mitinhaber KG Gastrokultur

Michel Gygax ist der Weinkenner. Unter dem Dach der KG Gastrokultur führt er die Restaurants Schloss Köniz, «Le Beizli», Eiger, Du Nord und das Bistrot «l’Esprit Nouveau» sowie die Weinhandlung Weinerlei. Gygax wählt die Weine direkt beim Winzer. Viele Crus sind Kreationen für Weinerlei und die Flaschen zieren von Künstlern kreierte Etiketten.

Pierre Dubler ist Bier-Sommelier und Inhaber von «Dub 4 you», einem Netzwerk für Menschen aus der Bierwelt und der Gastronomie. Unter anderem organisiert er Biertouren durch bekannte Berner Bierlokale.

Diesen Herbst führen Michel Gygax und Pierre Dubler durch die bereits 60. Ausgabe von «Bier versus Wein». «Faszinierend», sagt Michel Gygax. «Noch immer sind die Anlässe jeweils rasch ausgebucht.» Dabei ist das Konzept simpel: Zu jedem der fünf Gänge servieren Dubler und Gygax je ein Bier und einen Wein. Dann lassen sie die Gäste verkosten und nach jedem Pairing wird abgestimmt.

Schwere Entscheidung, wenn beides passt

Bei «Bier versus Wein» im Frühsommer – mit Bier aus Skandinavien – waren die Pairings so ausgeglichen, dass nur ein paar wenige Stimmen über Sieg oder Niederlage entschieden. Wobei auch die Niederlage viel Genuss bot. Zum Beispiel der Grauburgunder Pet-Nat von Anne und Christoph Trautwein vom Kaiserstuhl (DE) zu Kohlrabi-Carpaccio mit Büffelmozzarella, Crème fraîche, Zitronenöl und Majoran. Gegenüber dem Weissbier Witty Nelson von Vaat aus Litauen hatte er stimmenmässig keine Chance.

Beim Hauptgang kam es dank Stimmenthaltungen zu einem Gleichstand zwischen Roggen-Weizen-Amber von Störtebeker und der Gamay-Gamaret-Assemblage «Danse de l’Âme» von Christian und Julien Dutruy aus Founex/VD. Beide vermochten mit der «Papillote» von Bio-Poulet oder Soja-Paneer mit Thymian, Sommergemüse und Fregola Sarda mitzuhalten.

Einzig beim Dessert, Crèmeschnitte mit Apfel und Rhabarber, gab es einen klaren Favoriten. Das säurebetonte Bier Orange Gose von Pohjala stellte den filigranen, feinherben Riesling «Heldin» von Alphons und Petra Stoffel von der Mosel (DE) in den Schatten. Am Ende des Abends siegte jedoch der Wein.

(Gabriel Tinguely)


Mehr Informationen unter:

kggastrokultur.ch

dub4you.ch