Die Tage der offenen Weinkeller sind Magnete für Weinliebhaber und ein wichtiges Schaufenster für die heimische Produktion.
Der 1. Mai ist ein berühmtberüchtigtes Datum. In grösseren Städten, vor allem in Zürich, demonstrieren Arbeitnehmende für höhere Löhne sowie bessere Arbeitsbedingungen. Ebenfalls in Zürich begann die Tradition der offenen Weinkeller. Um den 1. Mai öffnen die Winzerinnen und Winzer vom Bielersee bis ins Rheintal ihre Keller. Vielfalt ist garantiert.
Dieses Jahr fällt der 1. Mai auf einen Montag – ideal für Servicefachkräfte, Gastgeber und Weinliebhaberinnen, deren Betriebe dann ihren Ruhetag haben. Wer am Montag arbeitet, der kann bereits am Wochenende vom 29. und 30. April über 210 Winzerinnen und Winzer in der ganzen Deutschschweiz besuchen. Diese vor Ort kennenzulernen, ihre Geschichten zu hören und ihre Weine zu vergleichen, hilft später im Verkauf. Aber auch den Köchen beim Empfehlen von Speisen.
Vom mengenmässig kleinen Jahrgang 2021 kommen erste in Barriques gereifte Weine auf den Markt. Die meisten Weissweine, Rosé und in Stahltanks ausgebauten Rotweine hingegen sind bereits ausverkauft. Wer 21er-Weine eingekauft hat, darf die weissen und roten ruhig noch ein paar Jahre in der Flasche reifen lassen und sich dem 22er widmen.
Der neueste Jahrgang ist bereits jetzt sehr zugänglich. Die Weine sind etwas weniger akzentuiert als die 21er, doch von ebenso hoher Qualität. Auch in Bezug auf die Quantität wird kaum jemand zu kurz kommen.
Nicht nur während der Tage der offenen Weinkeller sind Weinbaugebiete beliebte Ausflugsziele. Zu Fuss, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln sind die meisten Weinproduzenten leicht zu erreichen. Nach der Verkostung beim Winzer, viele legen Karten ihrer Restaurant-Kunden auf, kehren Weintouristen ein. Im Restaurant erwarten sie regionale Küche und Weine.
Zum ersten Mal beherbergen die Schweiz und die Stadt Lausanne im Oktober die weltweiten Vertreter der Great Wine Capitals. Die weltweit führenden Spezialisten für Weintourismus entdecken eine Woche lang den Charme und die Angebote unseres Landes. Am Abschlussabend werden «The Best Of Wine Tourism»-Awards der Schweiz und der Welt verliehen.
(Gabriel Tinguely)
The Best of Wine Tourism, der ehemalige Schweizer Weintourismuspreis, zeichnet Projekte aus. Mit denen soll die Qualität des weintouristischen Angebots gesteigert, die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gefördert und der Schweizer Weintourismus im In- oder Ausland attraktiv präsentiert werden. Für die Ausgabe 2023 können Hotels und Restaurants bis zum 31. Mai weintouristische Angebote einreichen.