Die Geheimnisse der Spitzenköche

Fünf Tage lang liessen sich einige der besten Köche der Schweiz in der Kocharena in die Pfannen blicken. Die Zuschauer durften probieren, Fragen stellen, Inspiration holen – und manchmal gab es sogar ein Rezept.

  • Gut besucht: Die Kocharena lockte zahlreiche Besucher an, welche die zubereiteten Gerichte natürlich auch gleich selbst probieren durften. (Bilder Claudia Link)
  • Starkoch Anton Mosimann erzählt Moderator Sven Epiney, was er zu Hause am liebsten isst: Fisch oder Pouletbrust mit Salat – Hauptsache einfach und gesund.
  • Christoph Hunziker liebt es, an Wettbewerben teilzunehmen – obwohl er in der Küche eigentlich eher ein Chaot sei.
  • Sebastian Titz’ Gericht aus Damhirsch, Zitronen und Sauerklee.
  • Sebastian Titz hat seine Liebe zu naturnahem Kochen unter anderem während seiner Zeit als Küchenchef bei Stefan Wiesner entdeckt.
  • Florian Bettschen erklärt Moderator Waldemar Schön seine Philosophie: «Weniger ist mehr? Nicht bei mir!»

Eine geballte Ladung Küchenkompetenz: So lässt sich die Kocharena des Schweizer Kochverbands an der Igeho auf den Punkt bringen. Täglich präsentierten Köche ihre Gerichte zu einem Thema und verrieten ihre ganz persönlichen Tipps und Tricks. So erfuhren die Zuschauer unter dem Motto «Leben im Fernsehen» das Geheimnis des berühmten Pilzrisottos des Schweizer Starkochs Anton Mosimann: Schlagsahne statt Butter, etwas Trüffelöl und ein «Gutsch» Champagner. Ein Rezept, das auch den britischen Royals schmeckt – der Risotto war das Lieblingsgericht von Prinzessin Diana.

Einblick in den Küchenalltag in Asien gab zum Thema «Mein Leben im Ausland» unter anderem Rudy Muller, Executive Küchenchef im Disney Resort, Hongkong. Sein Schweinsfilet, gefüllt mit marinierten Schweinebäckchen, hat er schon für Tausende Bankettgäste zubereitet. Dem Publikum schmeckte das so gut, dass Muller kurzerhand das Rezept herumgehen liess. Und den Jungköchen im Publikum riet er: «Absolviert eure Lehre und die ersten Berufsjahre unbedingt in der Schweiz – das ist die beste Ausbildung, die ihr erhalten könnt.» Den Schritt ins Ausland solle man erst machen, wenn der Rucksack mit Wissen und Erfahrungen gefüllt sei.

Weniger ist nicht immer mehr

Nach einem langen Arbeitstag weiter in der Küche stehen und sich auf Wettbewerbe vorbereiten – wieso tut man sich das an? «Wenn ich mich nicht auf Wettbewerbe vorbereiten würde, hätte ich kein Hobby mehr und würde nur noch arbeiten», antwortete Christoph Hunziker vom Schüpbärg Beizli auf diese Frage zum Thema «Wettkampf, mein Leben». Derzeit bereitet er sich auf die Schweizer Vorausscheidung zum «Bocuse d’Or» vor. Ebenfalls wettbewerbserfahren ist Florian Bettschen vom Congress Hotel Seepark in Thun. Weniger ist mehr? Nicht bei ihm! Damit trifft er zwar nicht den Geschmack seiner Kritiker, doch dem Publikum schmeckten seine verschiedenen Kombinationen von Lachs, Mandarine und Knoblauch sichtlich.

Zum Thema «Naturnahes Kochen» landeten unter anderem Zitronen vom eigenen Zitronenbaum, Sauerklee und Damhirsch aus Nidwalden im Teller von Sebastian Titz, Küchenchef im Hotel Villa Honegg in Ennetbürgen/NW. Weltenbummlerin Margaretha Jüngling hingegen servierte ein Tatar vom Fleisch einer Milchkuh: «Ich finde es wichtig, möglichst alle Teile eines Tiers zu verwenden – das hat auch mit Respekt zu tun.»

Möglichst regional kocht auch Dario Cadonau in seinem In Lain Hotel in Brail, der zum Thema «Der tägliche Kampf um Sterne und Punkte» unter anderem selbst gesammelte Arvennadeln zubereitete. Er fasste zusammen, worum es im Kochberuf geht – egal wo auf der Welt, ob im Gourmetrestaurant, im Wettbewerb oder im Fernsehen: «Gute Produkte, Durchhaltewillen, eine Portion Optimismus und vor allem viel Leidenschaft.»

(Angela Hüppi)


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