Kaffee wird teurer

Der Preis für einen Café crème in der Schweizer Gastronomie steigt weiter: 2025 kostet er im Durchschnitt 7 Rappen mehr als im Vorjahr – der sechste Anstieg in Serie.

Die 38. Kaffeepreisumfrage von Cafetier Suisse bestätigt die anhaltende Teuerung im Gastgewerbe: Ein Café crème kostet 2025 durchschnittlich 4.65 Franken (Vorjahr: 4.58 Franken, +1.53 %). Seit 2015 hat sich der Preis damit um insgesamt 45 Rappen erhöht. Hauptgründe bleiben höhere Personal-, Energie- und Betriebskosten sowie ein unverändert herausforderndes wirtschaftliches Umfeld.

(Unsplash)

Hans-Peter Oettli, Präsident von Cafetier Suisse, sagt: «Der diesjährige Anstieg fällt moderat aus, reiht sich aber klar in die Entwicklung der letzten Jahre ein. Auch 2026 dürften weitere Anpassungen notwendig werden.» Erstmals wurde zusätzlich der Cappuccino-Preis erhoben: In der Deutschschweiz liegt er 2025 durchschnittlich bei 5.37 Franken. Cafetier Suisse betont, dass keine Preisempfehlungen ausgesprochen werden. Die Preisgestaltung bleibt Sache der einzelnen Betriebe und richtet sich nach Konkurrenzsituation, Betriebskonzept und Standort.

Kaffeekonsum 2024

Der Kaffeekonsum bleibt in der Schweiz auf konstant hohem Niveau. 2024 tranken die Schweizerinnen und Schweizer im Schnitt 1’237 Tassen pro Kopf und Jahr – ein Wert deutlich über dem langjährigen Durchschnitt und erneut internationaler Spitzenrang. Nach einem aussergewöhnlich hohen Vorjahreswert hat sich der Konsum leicht normalisiert, bleibt jedoch stabil. Parallel dazu hat sich Matcha in vielen urbanen Cafés als ergänzendes Trendgetränk etabliert.

Wirtschaftliche Lage und L-GAV

Für zahlreiche Betriebe bleibt das Jahr 2025 wirtschaftlich anspruchsvoll. Hohe Energiepreise, steigende Waren- und Betriebskosten und eine vielerorts zurückhaltende Nachfrage belasten die Margen. Gleichzeitig laufen die Verhandlungen zum Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) weiter.
Mit der Übergangslösung für die Mindestlöhne 2026 und 2027 – basierend auf der Teuerungsprognose des SECO – ist vorerst Planungssicherheit gegeben. Die Sozialpartner arbeiten parallel an einer modernen und langfristig tragfähigen Vereinbarung. Cafetier Suisse erinnert zudem daran, dass kantonale Mindestlöhne die Gesamtarbeitsverträge nicht aushebeln dürfen. Der Verband ruft die Politik auf, Lösungen zu finden, die das bewährte System der Sozialpartnerschaft stärken und dessen Funktionsfähigkeit erhalten.

(mm/ade)