Nach dem heutigen Finale der Swiss Skills 2020 im Bereich Küche ist klar, wer für den Berufsstand Koch im September 2021 an die World Skills nach Shanghai reisen wird: Rino Zumbrunn überzeugte die Jury mit seinem Biss und seiner exakten Arbeitsweise.
«Am Ende des Wettbewerbs hatte ich eigentlich ein gutes Gefühl, aber je näher die Siegerehrung rückte, desto unsicherer wurde ich», sagt der 21-jährige Rino Zumbrunn (Restaurant Schlüsselzunft, Basel). Doch schon bald war klar: Die intensive Vorbereitung hatte sich ausgezahlt. Bereits 2018 war Zumbrunn bei den Swiss Skills angetreten und schaffte es bis ins Halbfinale. In den vergangenen zwei Jahren investierte er viel und absolvierte unter anderem Stages bei Patrick Mahler im Park Hotel Vitznau und bei Markus Arnold in der Steinhalle in Bern. «Diese Erfahrung merkt man ihm an», sagte Chefexperte Daniel Inauen nach der Siegerehrung. «Rino überzeugte uns mit seinem Biss und seiner exakten Arbeitsweise.» Für Rino Zumbrunn startete der Wettbewerb stressig: «Ich war stark unter Druck. Gegen Ende merkte ich aber, dass ich genug Zeit hatte. Ab dann konnte ich es ruhiger nehmen und alles perfekter machen.»
Für Rino Zumbrunn und seine drei Konkurrenten – Remo Messerli (Casino Bern, 2. Platz), Daniel Koetschet (CDMT E CT 47 Centre de subsistance, Romont/FR, 3. Platz) und Milena Scolari (Residenza Rivabella, Magliaso/TI, 4. Platz) – ging heute um 15 Uhr ein intensiver und langer Tag zu Ende. Noch am Samstagabend, direkt nach dem Halbfinale, galt es, nach dem Erhalt der Aufgabe für das Finale in anderthalb Stunden einen Warenkorb zusammenzustellen. Am heutigen Sonntag dann startete der Wettbewerb um acht Uhr morgens. Auf dem Programm standen zunächst drei verschiedene Fingerfoodkreationen: eine mit selbstgebeiztem Fisch, eine mit Blumenkohl sowie eine mit Geflügelleber. Darauf folgte eine warme Vorspeise, welche als Komponenten eine Suppe, eine Fleischkrokette sowie Kartoffeln enthalten musste. Für das Hauptgericht galt es, eine ganze Lammschulter zu verarbeiten. Für das Dessert schliesslich standen ein Eclair, eine Komponente auf der Basis von Schaumgefrorenem sowie eine mit einer Glasur überzogene Komponente auf dem Wettbewerbsprogramm. Hinzu kam am Ende die Mystery-Aufgabe: Wolfsbarsch in Salzkruste. «Im Finale geht es darum, nicht auf ein geübtes Programm zurückzugreifen, sondern auf das bestehende Wissen», erklärt Chefexperte Daniel Inauen. «Oft gelingt das den Kandidaten sogar besser. Schliesslich sind in unserer Branche Flexibilität und schnelles Reagieren auf das Gästefeedback Trumpf.»
Für Rino Zumbrunn geht es im September 2021 zu den World Skills nach Shanghai. «Die Schweiz bräuchte wieder einmal einen Koch-Weltmeister», sagte er nach der Siegerehrung schmunzelnd. Auf dem Weg dahin kann er unter anderem auf die Unterstützung von Chefexperte Daniel Inauen, Swiss-Skills-Sieger 2018 Martin Amstutz und seinen Coach David Lanz zählen.
(Angela Hüppi)