Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Teamgeist ist das Wichtigste

Das Training der Kochnationalmannschaften für den Culinary World Cup 2026 läuft auf Hochtouren. Mit diesen drei Juniorinnen endet unsere Vorstellung aller Teammitglieder.

Dominique Müller, Lena Walther und Fiona Wittwer. (ZVG)

7   Fragen

1   Welches ist Ihre erste Erinnerung ans Kochen?

2   Wie würden Sie Ihre kulinarische Philosophie beschreiben?

3   Wie behalten Sie auch unter Druck einen kühlen Kopf?

4   Was ist der beste Tipp, den Sie bezüglich (Wettbewerbs-)Kochen bisher erhalten haben?

5   Welches typisch schweizerische Produkt verdient Ihrer Meinung nach internationale Aufmerksamkeit?

6   Welches war Ihr bisher mutigstes kulinarisches Experiment?

7   Wenn es in der Küche nicht geklappt hätte, welchen Beruf würden Sie heute ausüben?


Dominique Müller

Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft

Die 20-Jährige arbeitet als Chef de partie in der Pâtisserie des Hotels Eden Spiez in Spiez/BE. Zuvor war sie im Kursaal Bern tätig. 2023 schnupperte sie erste Wettbewerbsluft beim «Gusto».

1   In meinen ersten Erinnerungen ans Kochen bin ich etwa fünf Jahre alt und helfe meinem Vater in der Küche. Am Anfang habe ich vor allem einfache Dinge erledigt wie Gemüse schneiden, später wurde ich dann immer selbständiger.

2   Mir ist wichtig, regional und saisonal zu kochen. Der Geschmack steht zudem immer im Vordergrund. Beim Anrichten bin ich eher modern unterwegs statt klassisch. Klassisch wird das Gemüse oben links, die Stärkebeilage oben rechts und Fleisch oder Fisch unten beim Gast angerichtet – dieses Muster breche ich gerne auf.

3   Ich bin eine eher ruhige Person. Daher fällt es mir ziemlich leicht, auch in stressigen Situationen fokussiert zu bleiben. Ich kann den Druck meistens gut ignorieren und mich auf das Wichtige konzentrieren. Ansonsten hilft mir, immer mal wieder tief durchzuatmen und mich neu zu sammeln.

4   Von meinem ehemaligen Chef Janic Mühlemann habe ich gelernt, einfach mein Ding durchzuziehen. Bereits am ersten Arbeitstag sagte er mir, dass ich eines Tages beim Lernendenwettbewerb Gusto mitmachen würde. Da war ich zunächst eher skeptisch. Aber zwei Jahre später war es dann tatsächlich so weit. Spezifisch für Wettbewerbe habe ich zudem gelernt, dass gute Vorbereitung das A und O ist. Es ist enorm wichtig, sich genug Zeit dafür zu nehmen, damit am Ende alles klappt.

5   Das ist eine schwierige Frage. Wenn ich in den Ferien bin, fehlt mir eigentlich immer der gute Schweizer Käse – vor allem am Frühstücksbuffet.

6   So richtig experimentell war ich bisher noch nicht unterwegs. Die Betriebe, in denen ich gearbeitet habe, bieten auf ihrer Speisekarte eher bekannte Klassiker an. Einmal habe ich Alpen-Sushi gemacht: Sushi mit Käse und Bündnerfleisch statt mit Reis und Fisch. Das war ganz cool.

7   Früher hätte ich mir auch vorstellen können, Gärtnerin zu werden. Ich musste mir dann aber eingestehen, dass es mir im Winter zu kalt wäre, draussen zu arbeiten. Weitere Alternativen sind Bäckerin oder Konditorin.


Lena Walther

Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft

Die 19-Jährige ist aktuell im Restaurant Fahr in Künten/AG tätig. Im Jahr 2022 konnte sie den Hug Creative Tartelettes Contest in der Kategorie Lernende für sich entscheiden.

1   Das Kochen liegt bei uns in der Familie – schon als Kind habe ich mich immer gefreut, wenn ich dabei helfen und beispielsweise Zutaten schneiden durfte. Dieses Gefühl, in der Küche zu stehen, hat mich schon damals fasziniert.

2   Für mich ist exaktes Arbeiten sehr wichtig. Mein Fokus liegt ausserdem darauf, das Level in der Küche stets hochzuhalten und immer Vollgas zu geben.

3   Mir hilft sehr, dass wir als Team untereinander sehr gut harmonieren. Meine Teammitglieder unterstützen mich nicht nur beim Kochen, sondern auch mental. Dieser Zusammenhalt ist essenziell, damit wir am Ende eine Top-Leistung erbringen können.

4   Ein spezieller Tipp ist mir nicht in Erinnerung geblieben. Aber allgemein ist die Unterstützung meiner Familie extrem wichtig für mich. Wenn sie mir sagen, wie stolz sie auf mich sind, bedeutet mir das sehr viel. Bezüglich Wettbewerbsvorbereitung habe ich ausserdem gelernt, dass die gemeinsame Vorbereitung im Team sehr wichtig ist. Nur wenn wir alle gemeinsam unser Bestes geben, können wir mit unserer ganzen Stärke auftreten.

5   Wilder Bergthymian aus dem Wallis – das ist der beste! Daraus kann man alles mögliche herstellen wie zum Beispiel Sirup oder Glace. Spannend ist unter anderem, dass sich der Sirup in Verbindung mit Zitronensäure pink verfärbt. Das ist ein cooler Effekt für Drinks, der komplett natürlich ist und den viele nicht kennen.

6   Bei einem Workshop im Foodlab in Zürich habe ich zum ersten Mal Innereien zubereitet. Ich war positiv überrascht, was man damit alles machen kann und wie gut sie schmecken. Wir haben zum Beispiel Herz ganz fein geschnitten und kurz sautiert, um ein Carpaccio zuzubereiten. Das wurde dann mit Kräutern aus dem Garten ausgarniert. Das Ergebnis war frisch, saftig und sehr fein – da habe ich gemerkt, wie sehr uns der Kopf bei manchen Produkten im Weg steht.

7   Für mich gibt es keinen anderen Beruf. Es kann zwar manchmal hart sein, aber ich bin dankbar für all die tollen Erlebnisse, die diese Branche mir ermöglicht.


Fiona Wittwer

Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft

Die 20-Jährige arbeitet derzeit im Boutique Hotel & Restaurant Glacier in Grindelwald/BE. Beim «Goldenen Koch 2025» unterstützte sie Olivier Hofer und wurde zur besten Commis gekürt.

1   Ich habe schon als Kind gerne in der Küche mitgeholfen. Am Wochenende kochte ich mit meiner Mutter und durfte mir Gerichte wünschen. So wurde das Kochen zu meiner Leidenschaft.

2   Mir ist wichtig, mich immer weiterzuentwickeln und nie stehenzubleiben. Ausserdem lege ich bei der Arbeit viel Wert auf Filigranität – und natürlich auf die Leidenschaft, die nie fehlen darf.

3   Das Mentaltraining mit Andreas Fleischlin hilft enorm, damit wir als Team optimal funktionieren. Ohne diese Harmonie im Team wäre es viel schwieriger, einen freien Kopf zu haben. Wir kennen uns sehr gut und sehen sofort, wenn jemand Hilfe benötigt.

4   Einer bestimmten Person kann ich diesen Tipp nicht zuordnen. Aber ich habe gelernt, dass man sich nicht stressen lassen darf, wenn Fehler passieren. Wenn man sich noch während des Wettbewerbs darüber Gedanken macht, wie man den Fehler hätte verhindern können, verliert man viel zu viel Zeit. Man muss immer nach vorne schauen. Analysieren kann man dann hinterher.

5   Ich wohne in der Nähe von Belp/BE, wo die Belper Knolle hergestellt wird. Das ist ein super Produkt aus Rohmilchkäse, das dank seiner Würzigkeit für eine Vielzahl von Gerichten eingesetzt werden kann. Man kennt die Belper Knolle zwar teilweise auch ausserhalb der Schweiz, sie dürfte aber gerne noch mehr zum Einsatz kommen.

6   Das ist zwar nicht wahnsinnig experimentell, aber ich habe lange erfolglos versucht, meinen eigenen Sauerteig zu züchten. Dann habe ich einmal einen geschenkt bekommen, der bis heute überlebt hat. Damit backe ich nun die verschiedensten Brote. Ausserdem möchte ich selbst Essig herstellen. Die vielen Möglichkeiten, diesen mit Gewürzen, Früchten und Gemüse zu aromatisieren, finde ich spannend.

7   Das musste einfach klappen, ich hatte keinen Plan B. Man kann als Köchin die eigene Kreativität ausleben und lernt viele spannende Menschen kennen. Die Branche ist wie eine grosse Familie, das gibt es wahrscheinlich nicht in vielen Berufen.

(Angela Hüppi)


Sponsoren der beiden Schweizer Kochnationalmannschaften:

Hauptsponsor: Swica Gesundheitsorganisation

Co-Sponsor: G. Bianchi AG, Electrolux Professional

Ausrüster: Gastroimpuls, KAI/sknife, Kentaur Work Wear, Oehrli Berufsmode

Partner der Schweizer Kochnationalmannschaft: Aligro, Ben’s Original, Hero, Nectaflor, Pacojet, Saviva, Unilever Food Solutions

Partner der Schweizer Junioren-Kochnationalmannschaft: AMC International AG, Boiron, Emmi Food Service, Hug AG, Transgourmet/Prodega, Wiberg