Während Europäer tendenziell weniger Fleisch essen, steigt die Nachfrage in Asien.
In der Schweiz stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch von 27,51 Kilogramm im Jahr 1949 auf 61,69 Kilogramm im Jahr 1987. Dann sank der Fleischkonsum und pendelte sich ab 1997 (51,01 kg) bis 2020 (50,91 kg) bei rund 51 Kilogramm ein.
Interessant ist die Gegenüberstellung 1949/2020 beim Konsum von Fleisch einzelner Tierarten. So stieg der Pro-Kopf-Konsum von Rindfleisch von 9,1 auf 11,3 Kilogramm. Der von Kalbfleisch sank von 3,8 auf 2,3 Kilogramm. Von 13,6 auf 21 Kilogramm stark angestiegen, ist der Verzehr von Schweizerfleisch. Ass 1949 jede Schweizerin, jeder Schweizer ein Poulet (0,7 kg) pro Jahr, werden heute rund 20 Poulets (14,2 kg) pro Kopf und Jahr vertilgt.
Als Basis für die Statistik «Fleischmarkt 2020 im Überblick» von Proviande «Schweizer Fleisch» dient die für die menschliche Ernährung relevante Menge verkaufsfertigen Fleisches. Nicht in der Verbrauchsberechnung berücksichtigt werden insbesondere die Vorratsveränderungen aus den «Freien Lagern», die unverzollten Importe und Exporte wie Einkaufstourismus, Schmuggel sowie Food Waste.
Der Konsum verschiebt sich immer mehr vom Rind aufs Huhn. Doch am meisten wird Schweinefleisch vertilgt – in der Schweiz ebenso wie in China. Dort stieg der Fleischverbrauch pro Kopf seit 1965 um mehr als das Sechsfache. Dies auch, weil sich die Bevölkerung seither auf 1,4 Milliarden verdoppelte.
Während der Fleischkonsum in der Schweiz seit bald 25 Jahren konstant ist, nahm er in allen anderen Ländern zu. Auch in Afrika, wo am wenigsten Fleisch gegessen wird, stieg der Konsum von 13,66 Kilogramm im Jahr 2013 auf 14,26 Kilogramm in 2018.
In den letzten 50 Jahren hat sich die globale Fleischproduktion vervierfacht – von 84 Millionen Tonnen 1965 auf 330 Millionen in 2017. Der Weltagrarbericht geht davon aus, dass dieser Trend anhält, vor allem, weil in den Schwellenländern eine Annäherung an die so genannte «Western Diet» Nordamerikas und Europas mit ihren Burgern, Steaks und Schnitzeln erfolgen wird. Bis 2050 rechnet auch die Weltlandwirtschaftsorganisation FAO mit einer Steigerung der Fleischproduktion auf jährlich 455 Millionen Tonnen.
(Gabriel Tinguely)