Energie sparen für die Natur

Die Patiswiss AG in Gunzgen/SO ist stetig daran, ihren CO2-Ausstoss zu reduzieren. Dabei setzt der Hersteller von süssen Halbfabrikaten auf die Zusammenarbeit mit der Act Cleantech Agentur.

Die Solaranlage der Firma Patiswiss liefert täglich knapp 400 000 Kilowatt Stunden Strom. Damit deckt das Unternehmen gut einen Drittel des Strombedarfes ab. (ZVG)

Nachhaltigkeit im Unternehmen umzusetzen, braucht Zeit, Geld und Geduld. «Doch das ist es uns wert», sagt Stefan Geller, CEO von Patiswiss. Er betont, dass Nachhaltigkeit keineswegs nur die ökologische Nachhaltigkeit betrifft. Es gehe dabei auch um die soziale und die ökonomische Nachhaltigkeit. Alle drei müssten Hand in Hand gehen, wenn man langfristig erfolgreich sein wolle. «Doch gerade das Abstimmen der ökologischen und der ökonomischen Nachhaltigkeit ist manchmal eine Gratwanderung. Wie stark man in ökologische Nachhaltigkeit investiert, hängt nicht nur vom Willen, sondern oftmals auch von den verfügbaren finanziellen Mitteln sowie dem entsprechenden Know-how ab», räumt Stefan Geller ein. 

Um den CO2-Ausstoss weiter zu reduzieren, setzt Patiswiss unter anderem auf das Wissen der Act Cleantech Agentur Schweiz. Die Firma berät KMU wie Patiswiss beim Energiesparen. Ganz günstig ist das nicht. Im ersten Jahr zahlte Patiswiss 5800 Franken für die Beratung. «Davon wurden 2000 von der Klimastiftung übernommen. Im zweiten und dritten Jahr kostet es 3400 Franken, wobei wiederum die Hälfte von der Klimastiftung übernommen wird. Danach zahlen Unternehmen den vollen Betrag. Wenn man sieht, wie viel Energie man dadurch sparen kann, ist der finanzielle Aufwand gering», sagt Stefan Geller.

Ein Meilenstein bei der Verringerung des CO2-Ausstosses ist die 2000 Quadratmeter grosse Solaranlage, die sich seit Mai dieses Jahres auf dem Dach der Produktionsstätte von Patiswiss befindet. Damit kann der Hersteller von Halbfabrikaten für die Süsswarenindustrie rund einen Drittel des Strombedarfes abdecken. Der CEO sagt: «Bis Ende 2022 wollen wir bei Patiswiss komplett auf fossile Brennstoffe verzichten.»

An Palmölalternativen tüfteln

Auf Verzicht setzt das Unternehmen auch bei Inhaltsstoffen, die bedenklich für die Umwelt sind, wie etwa Palmöl. «Gemeinsam mit Hochschulen und Industriepartnern tüfteln wir einerseits an Alternativen zu Palmöl und andererseits an pflanzlichen Alternativen zu Milchprodukten. Auch mit dem Ziel, Nebenströme unserer Produktion sinnvoll zu nutzen», weiss Geller. Bei den Produkten setzt Patiswiss wiederum auf Rohstoffe, die biologisch und unter fairen Bedingungen hergestellt wurden.

«Da wir kaum jeden einzelnen Produzenten selbst besuchen können, sind wir auf Zertifizierungen angewiesen. Und auf Zulieferer, die ihre Rohstoffe aus entsprechenden Produktionsstätten beziehen», so Geller. Patiswiss arbeite deshalb nur mit Lieferanten zusammen, die die strengen Beschaffungsrichtlinien von Patiswiss unterzeichnet haben. Geller sagt: «Selbst dann braucht es Vertrauen darauf, dass alles mit rechten Dingen zugeht.»

(Désirée Klarer)


Informationen

www.patiswiss.com
www.act-schweiz.ch