Die SV Schweiz rettet das Restaurant Güterhof, die Mitarbeiter atmen auf. Doch dahinter fliesst böses Blut.
Good News für die 32 Mitarbeitenden des Schaffhauser «Güterhofs» und des dazugehörigen Veranstaltungsrestaurants Park Casino: Ab 8. Januar 2018 übernimmt SV Schweiz die Leitung beider Betriebe. Alle Mitarbeitenden erhalten neue Verträge. Laut SV Schweiz sollen alle Arbeitsplätze langfristig gesichert sein.
Damit endet für die Güterhof-Crew eine lange Zeit der Ungewissheit. Das bekannte Schaffhauser Restaurant wurde Ende 2016 von Simon Adam übernommen und in dessen «Essen & Kunst»-Gruppe integriert. Nach seinem kurzzeitigen Verschwinden und nachfolgenden Austritt aus der Gruppe (die HGZ berichtete) hinterliess Simon Adam viele offene Rechnungen. Im Sommer dieses Jahres wurde über den Pächter des «Güterhofs» ein Konkursverfahren eröffnet. Lange Zeit drohte die Schliessung des Traditionshauses. Nur dank Lieferanten, die auf Forderungen verzichteten und hohe Beträge abgeschrieben haben, konnte der Konkurs abgewendet werden.
Nun verkündete die SV Group die Übernahme des «Güterhofs». Die verschiedenen Konzepte von gehobener Küche bis hin zu Barbetrieb werden laut SV Schweiz unverändert weitergeführt. Neuer Geschäftsführer des «Güterhofs» ist Bruno Greuter, seit sechs Jahren für die SV Group tätig und seither Leiter Gastronomie im Schloss Laufen am Rheinfall. Greuter plant im zweiten Quartal 2018 eine offizielle Wiederöffnung des «Güterhofs».
Während die Mitarbeiter damit aufatmen können, bleibt den Gläubigern wohl nur der Frust. «Alles in die Pleite treiben und sich den Güterhof von SV Schweiz vergolden lassen – die Dummen sind die Gläubiger», schimpft einer, der aus geschäftlichen Gründen anonym bleiben möchte. «Die Aktiven wurden je nach Bedarf von einem Betrieb zum nächsten rumgezügelt und bezahlt wurde nichts! Fazit: Der kleinste Fisch der Geschichte ist eigentlich Simon Adam. Er steht nun mit abgesägten Hosen da und ist überall angeschwärzt. Doch er wurde von anderen getrieben, die nun absahnen.» Der anonyme Gläubiger meint den Verwaltungsrat. «Zudem hat der Verwaltungsrat seine Aufsichtspflicht über Simon Adam sträflich vernachlässigt.» Gut möglich, dass in dieser Geschichte das letzte Wörtchen noch nicht gesprochen wurde.
(Jörg Ruppelt)