Nicht regional und saisonal, sondern mit Zutaten von «anno dazumal» wird im Rechberg 1837 gekocht.
«Wir sind vier Freunde, die lieben, was sie tun und für die Gastronomie brennen.» So stellen sich Celine Horst (29), Carlos Navarro (33) sowie die Brüder Alexander (35) und Raphael Guggenbühl (31) vor. Sie kennen sich privat von klein auf und hatten zudem in der Vergangenheit beruflich in verschiedenen Konstellationen miteinander zu tun.
Die letzte und wichtigste Station vor dem Restaurant Rechberg 1837 war die Zwischennutzung des Restaurants Feldhof in Pfaffhausen. «Dort konnten wir uns an die Selbständigkeit herantasten, Kontakte zu Bauern und Produzenten aufbauen und uns den Herausforderungen stellen, die unser Ansatz mit sich bringt», erzählt Celine. Ein Ansatz nämlich, bei dem die Ursprünglichkeit der Produkte im Zentrum steht. «Wer einmal gesehen hat, wie viel Arbeit und Liebe in einem einzelnen Rüebli oder Apfel steckt, geht ganz anders damit um», ergänzt Raphael. Heute seien Lebensmittel schliesslich das ganze Jahr über erhältlich. Da gehe das Bewusstsein für deren Ursprung leicht verloren.
Dass auch ohne diese ganzjährige Verfügbarkeit spannende Kreationen möglich sind, beweisen die Freunde nun seit September 2016 im «Rechberg». Allerdings mit einer Besonderheit, die es im Feldhof in Pfaffhausen nicht gab: Die Gerichte bestehen ausschliesslich aus Zutaten, die 1837 in und um Zürich auf dem Markt erhältlich waren. Zur Zeit also, in der das Gebäude des «Rechbergs» erbaut wurde und kurz bevor die Industrialisierung im Lebensmittelsektor Einzug hielt.
Das Wissen um diese Speisen haben sie sich zu Beginn mithilfe der Lektüre alter Kochbücher und Zeitschriften aus der Zentralbibliothek Zürich angeeignet. «Mittlerweile entdecken wir auch durch den Austausch mit unseren Gästen viele spannende Produkte», sagt Alexander. Er spricht damit etwas an, das charakteristisch ist für das Konzept des «Rechbergs». Es ist der «Wandel durch Begegnung». Mit jeder Begegnung wird das Wissen tiefer. Jeder «neue» Baustein wiederum beeinflusst die Crew. Dass vier starke Charaktere nicht immer dasselbe wollen, erkläre sich von selbst. Aber in den teils erhitzten Gemütern sehen die Freunde kein Problem, wie Carlos betont. «Es sind gerade diese Diskussionen, das Aufeinandertreffen verschiedener Perspektiven, welche uns weiterbringen und anspornen, immer tiefer in das Thema einzutauchen.»
(Désirée Klarer)
Sitzplätze
Innen und aussen je 52.
Öffnungszeiten
Montags bis freitags von 11.45 bis 14.00 Uhr und von 18.00 bis 22.00 Uhr sowie samstags 19.00 bis 23.00 Uhr.
1837
Es werden nur Produkte verwendet, die 1837 in Zürich verfügbar waren.
Unterhaltungsprogramm
Frühling und Herbst diverse Künstler und dazu passende Menüs unter dem Titel «Kunst und Kulinarik»
Ruhetag
Sonntags
Menü-Sprache
Schwiizerdütsch
Wachstum
2019 eröffnen die vier einen zweiten Betrieb. Das Datum ist noch geheim.