Die Nachfrage nach Campingferien in der Schweiz dürfte dieses Jahr grösser sein als im Vorjahr. Bei den Campingplätzen des TCS liegen die Buchungszahlen bereits jetzt über dem Vorjahr. Und im Kanton Uri wird das Stellplatzangebot temporär erweitert.
Der Campingsommer beginnt wegen des Coronavirus diesen Sommer neun Wochen später als gewöhnlich. Zumindest für jene Camper, die sich mit ihren Zelten, Wohnwagen oder -mobilen auf die offiziellen Campingplätze begeben. Das schöne Wetter zog allerdings schon an Pfingsten Tausende von Campingfans in die Natur, wo sie auf Parkplätzen, Waldlichtungen, an See- und Flussufern ihr Lager aufschlugen.
Um das so genannte Wildcampen charmant einzudämmen und gleichzeitig der erwarteten grossen Nachfrage nach Campingmöglichkeiten gerecht zu werden, hat Uri Tourismus das Projekt «Urner Outdoor-Sommer» lanciert. Unter dem Namen «Tempcamp» soll ein Netz an temporären, ausgeschilderten Stellplätzen entstehen. Landwirte, Privatpersonen, Firmen, Restaurants und Hotels, die auf ihrem Areal Camper übernachten lassen möchten, können sich bei Uri Tourismus melden. Projektleiter Claudio Deplazes ist überzeugt: «Camper werden im Hofladen einkaufen oder auch mal im Restaurant essen.»
Gesteigertes Interesse an Camping hat auch der TCS festgestellt. Er betreibt schweizweit 24 Campingplätze. Zwar werde man, als Folge des Corona-Lockdowns, nicht ans Rekordjahr 2019 anschliessen können, doch die aktuellen Buchungsstände seien dennoch vielversprechend. Für die Monate Juli und August liegen sie deutlich über dem Vorjahr – trotz oder wegen Corona. Jürg Wittwer, Generaldirektor des TCS, sagt: «Unser Schutzkonzept erfüllt alle Anforderungen sehr gut. Ferien auf dem Campingplatz sind eine ideale und sichere Art, Ferien in der Heimat zu machen.» Er rechnet damit, dass weit mehr als die üblichen 70 Prozent der Gäste aus der Schweiz anreisen werden.
(Riccarda Frei)