Die Swiss Skills sind entschieden. Nach vier intensiven Wettkampftagen können zahlreiche talentierte junge Berufsleute jubeln.
Am Samstagabend war es soweit: Nachdem am Nachmittag die letzten Aufgaben absolviert waren, stand endlich die Siegerehrung der Swiss Skills 2025 an. Die Teilnehmenden von über 90 Berufsmeisterschaften versammelten sich in der Postfinance-Arena in Bern und warteten gespannt auf die Resultate, darunter zahlreiche Berufsleute aus der Hotellerie, Gastronomie und der Bäckerei-Konditorei. Hier zeigen wir, wer auf dem Podest steht:
Jetzt ist klar, wer die Nachfolge von Weltmeisterin Carmen Többen antritt: Die glückliche Siegerin heisst Fina Niebergall aus Zürich. Eine Jury, geleitet von Chefjuror Egidio Marcato, kürte sie am Samstagabend zur Schweizermeisterin im Beruf Hotel Reception. Der Titel Vize-Schweizermeisterin ging an Katja Steffen aus Grünenmatt/BE. Carla Alina Schwarzenbach aus Luzern erreichte den dritten Platz.
Während den vier Wettbewerbstagen mussten sich die acht Kandidatinnen und Kandidaten im Beruf Hotel Reception so verhalten, als wären sie Réceptionsmitarbeitende des «The Villars Palace» in Villars-sur-Ollon/VS. Alle administrativen Aufgaben, wie beispielsweise Gästeanfragen beantworten, Offerten oder Social-Media-Inhalte erstellen sowie alle Rollenspiele basierten auf der Infrastruktur und dem Serviceangebot dieses Hotels und seiner Umgebung. Im Vorfeld des Berufswettbewerbs haben die Kandidatinnen und Kandidaten ein ausführliches Dossier erhalten mit Infos zu ihrer Rolle im Hotel, dessen Geschichte, Infrastruktur, Nachhaltigkeits- und Gästeloyalitätsprogrammen, Sonderangeboten, Geschäftsbedingungen und weiteren Details.
Der Berufswettbewerb in der Kategorie Hotel Reception wurde vollständig in englischer Sprache durchgeführt. Dadurch können die Teilnehmenden nicht nur ihre Sprachkenntnisse präsentieren, sondern übten bereits für eine spätere Teilnahme an den Euro- oder World Skills. Diese werden ebenfalls ausschliesslich in Englisch durchgeführt.
Die Jury rund um Chefexperte Mario Garcia kürte im Bereich Küche Nicolas Imholz aus Isenthal/UR zum Sieger. Auf die Plätze zwei und drei schafften es François Goretta aus Autavaux/FR sowie Dennis Jud aus Benken/SG.
Im Wettbewerb traten insgesamt acht Kandidatinnen und Kandidaten an, davon zwei ausser Konkurrenz. Die beiden Rekruten des Ausbildungszentrumszentrum Verpflegung Thun der Schweizer Armee sprangen für zwei Kandidaten ein, welche sich kurzfristig zurückgezogen hatten.
Während vier Tagen mussten verschiedene Module absolviert werden. Unter anderem galt es, in fünfeinhalb Stunden ein Drei-Gang-Menü für zehn Personen zuzubereiten. Dabei waren gewisse Zutaten und Garmethoden vorgegeben. Neben dem Geschmack wurden auch Punkte wie Foodwaste und Hygiene von der Jury bewertet. Beim Finale am Samstag kochten die Besten der Woche gegeneinander. Das Programm für den Finaltag erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten erst am Abend zuvor. Danach blieb ihnen zwei Stunden Zeit, um gemeinsam mit ihrem Coach ein Konzept zu erarbeiten.
Auch die besten neun Lehrabgängerinnen im Detailhandel sowie die 23 besten Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Bäckerei-Konditorei und Konditorei-Confiserie standen in Bern im Einsatz. Die jungen Talente der Bäckerei-Confiserie-Branche zeigten ihr Können gleich in drei Berufsfeldern. Die Bäcker/-innen-Konditor/-innen der Fachrichtung Bäckerei kreierten innert acht Stunden ein breites Sortiment von Brot über Feingebäck bis zu Schaustücken – immer mit Fokus auf Handwerk, Kreativität und präzise Planung. In der Fachrichtung Konditorei-Confiserie standen süsse Meisterwerke im Mittelpunkt: Torten, Patisserie, Pralinen und fantasievolle Schaustücke verlangten höchste Präzision und gestalterisches Talent. Und die Detailhandelsfachleute Bäckerei-Confiserie gestalteten einen Verkaufsauftritt mit Dekoration und Social-Media-Beitrag, simulierten Beratungsgespräche und bewiesen dabei ihr Gespür für das Kundenerlebnis.
Die Jury rund um Chefexperte Thomas Schwarzenberger kürte im Bereich Bäckerei-Konditorei Gwenda Boesch aus Zürich zur Siegerin. Auf die Plätze zwei und drei schafften es Rahel Meier aus Dicken/TG sowie Nadine Matter aus Muri/BE. Im Bereich Konditorei-Confiserie brillierte Regula Baschung aus Ennenda/GL, vor Marlene Bruderer aus Teufen/AR und Sina Plattner aus Wölfinswil/AG. Im Beruf Detailhandel Bäckerei-Konditorei-Confiserie gewann Anna Putzi aus Pany/GR. Auf Platz zwei schaffte es Fabia Stocker aus Schlierbach/LU und über den dritten Rang darf sich Fabienne Leoni Mohn aus Berg/TG freuen.
«Die jungen Kandidatinnen und Kandidaten waren hoch motiviert und hervorragend organisiert. Man spürte, dass sie immer ihr Bestes geben wollten», sagte Chefexperte Thomas Schwarzenberger. «Natürlich gab es Unterschiede: Einige wurden intensiv gecoacht, andere traten völlig auf sich allein gestellt an. Ein kleines Missgeschick passierte fast immer – schliesslich war es das erste Mal, dass sie vor grossem Publikum antraten. Mental waren aber alle schon erstaunlich stark unterwegs.»
Im Beruf Restaurant Service heisst die neue Schweizermeisterin Melina Reusser aus Thun/BE. Auf Platz zwei folgt Angelina Gisler aus Riemenstalden/SZ, den dritten Platz sicherte sich Vincenzo Pascarella. Bewertet wurden die Teilnehmenden von einer hochkarätigen Jury, geleitet von Chefexpertin Noemi Zoss-Kessler.
Die acht Teilnehmenden haben vier intensive Wettbewerbstage hinter sich. Einerseits bewiesen sie ihr Können in verschiedenen Gästeservices, von Bankett über A-la-carte bis zum Fine Dining mit Arbeiten vor dem Gast und einem Champagnerservice. Dazu kamen kreative Aufgaben wie die Präsentation eigener Kaffee- und Mocktail-Kreationen sowie einer flambierten Süssspeise. Dazu wurde das technische Können abgefragt, zum Beispiel beim Filetieren von Früchten und dem Verkauf und Dekantieren von Wein. Neben der Umsetzung und der Beachtung der Serviceregeln achtete die Jury auf das Auftreten der Teilnehmenden, ihre Freundlichkeit, sowie die Sauberheit und Sicherheit beim Arbeiten.
Im Bereich Hotellerie Hauswirtschaft kürte die Jury Alina Kamm aus Bilten/GL zur Siegerin. Auf die Plätze zwei und drei schafften es Samanta Menzi aus Filzbach/GL sowie Mirjam Hilzinger aus Gossau/SG.
Insgesamt waren acht Kandidatinnen gegeneinander angetreten. Während der vier Wettbewerbstage mussten sie unter anderem Gästezimmer nach Themen wie Märchenwelt, Magie oder Schweizer Traditionen einrichten. Weiter hatten sie die Aufgaben, Blumendekorationen zu gestalten und mit Gästen ein Gespräch zu einem bevorstehenden Anlass zu führen. Am Finaltag mussten die vier Finalistinnen mit unvorhergesehenen Aufgaben rechnen. Die Jurorinnen und Juroren achteten bei ihren Bewertungen unter anderem auf die Einhaltung der Hygieneregeln, dem Mise en Place oder der Arbeitsorganisation. Als Chefjurorin amtete Martina Blättler-Burch. Neben ihr bewerten sechs weitere Fachleute aus dem Fachgebiet Hotellerie-Hauswirtschaft die Arbeiten der Kandidatinnen.
(Redaktion Hotellerie Gastronomie Zeitung)
Eine ausführliche Berichterstattung und weitere Bilder finden Sie kommende Woche in der Hotellerie Gastronomie Zeitung und am Sonntag online in diesem Artikel.