Seit 2017 werden Hotel-Kommunikationsfachleute EFZ ausgebildet. Diese Hokos sind auf dem Arbeitsmarkt begehrt, dennoch gibt es für sie kaum Stellenausschreibungen.
Es gibt in der Schweiz 1542 ausgebildete Hotel-Kommunikationsfachleute EFZ. Nur die wenigsten dürften einen Job haben, der diesen Namen tatsächlich trägt. Auf der Stellenplattform gastrojob.ch jedenfalls erscheint unter dem Suchbegriff Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann aktuell nur ein einziges Stellenangebot. Auf anderen Portalen gibt es unter dieser Berufsbezeichnung gar keine Stellenausschreibungen.
«Stellen im Hoko-Tätigkeitsbereich werden in der Regel nicht mit dem expliziten Berufstitel, sondern mit dem Jobprofil, zum Beispiel Réceptionist/-in, ausgeschrie-ben.» Das treffe auch beim Beruf Kauffrau/-mann EFZ Branche HGT zu, erklärt Janine Bolliger, Fachspezialistin Bildung und Entwicklung bei Hotelleriesuisse. Absolvierende dieser Grundbildung sind Generalisten und Generalistinnen. Grundsätzlich stehen ihnen alle Bereiche der Hotellerie und Gastronomie offen.
Mit Kampagnen und in direktem Kontakt versucht Hotellerie-suisse, die Betriebe zu motivieren, bei Stellenausschreibungen den Begriff Hoko ins Anforderungsprofil und in den Jobtitel zu integrieren. Das wäre für viele, die nach der Lehre zum ersten Mal auf Stellensuche gehen, eine wertvolle Orientierungshilfe. «Hoko-Absolventinnen und -absolventen sind prädestiniert für Jobs mit direktem Gästekontakt und spannenden Beratungs- und Vernetzungsaufgaben», sagt Janine Bolliger. Sie denkt dabei an Bereiche wie Réception und Gästebe-treuung, Bankette und Events, Social Media oder Sales und Marketing. Auf hotelleriesuisse.ch (Suchbegriff Hotel-Kommunikationsfachleute) gibt es Vorschläge für verschiedenste Stellenprofile sowie für Einsatzmöglichkeiten von Hokos in den verschiedensten Betriebsgrössen und -organisationen. Zudem steht auf dieser Website auch das Webinar «Hokos ausbilden – Hokos einstellen» zur Verfügung.
Die bisherige Grundbildung hat sich bewährt. Gleichzeitig entstehen aber auch spannende neue Umsetzungsmodelle wie Jomb. Dabei schliessen die Lernenden ihren Lehrvertrag nicht mit einem einzelnen Lehrbetrieb ab, sondern mit Jomb, einem innovativen und branchenunabhängigen Lehrverbund mit Sitz in Zürich. Dieser übernimmt die ganze Ausbildungsverantwortung und kümmert sich um alle Formalitäten sowie um die Kommunikation mit Schule und Eltern.
Das eröffnet neue Möglichkeiten für Betriebe, die sich in der Ausbildung engagieren möchten. Durch das Jomb-Modell werden sie administrativ entlastet und benötigen selber weder eine Ausbildungsbewilligung noch zertifizierte Berufsbildner. Die Betriebe müssen bloss eine Person bestimmen, die für die praktische Ausbildung der Lernenden verantwortlich ist. Durch das partnerschaftliche Lehrmodell dürfen nun auch Betriebe Hokos ausbilden, die nicht alle Teile dieser Berufsbildung im eigenen Haus abdecken. Vorerst ist das Jomb-Modell für Hotel-Kommunikationsfachleute lediglich im Raum Zürich präsent.
(Riccarda Frei)