Der Weintipp von Gabriel Tinguely.
Gabriel Tinguely, Weinexperte
Das Walliser Dorf Salgesch gilt als Hochburg des Pinot Noir. Bereits im Jahr 1988 wurde dort Pinot-Noir-Weinen aus besten Lagen das Prädikat «Grand Cru» verliehen. Dies noch vor der Einführung der kantonalen Appellation d’Origine Contrôlée AOC. Das Beispiel «Tschortscha» zeigt, dass sich die kühlere Temperaturen liebende Pinot-Noir-Rebe im trocknen, sonnigen, heissen Klima von Salgesch bestens akklimatisiert hat. Philippe Constantins Einzellage «Tschortscha» liegt oberhalb des Dorfes zwischen 660 und 700 Meter über Meer. Separat vinifiziert und abgefüllt, zeigt der Wein die subtilen Nuancen des Terroirs und die klimatischen Merkmale eines jeden Jahrgangs.
Heute debattieren Experten darüber, ob Einzellagen oder Cuvées aus mehreren Parzellen die spannenderen Pinots ergeben. So eindeutig fällt das Ergebnis nicht aus. Doch während Cuvées vielerorts «nachgebaut» werden können, sind Einzellagen einzigartig. Das zeigt der in Barriques gereifte «Tschortscha» des Jahrgangs 2022 auf eindrückliche Weise. Neben seinem intensiv Duft nach Pflaume, Heidelbeere und Cassis hat er im Gaumen Tiefe und eine mineralische Strenge.
Für Philippe Constantin ist klar: Guter Wein entsteht im Rebberg. Jede einzelne seiner zehn Sorten hat er in der für sie vorteilhaftesten Lage angepflanzt. Er verwendet nur biologische Pflanzenschutzmittel und organische Dünger. Die Trauben verarbeitet er in der im Jahr 2003 mit neuester Technologie ausgestatteten Kellerei. Im Frühling 2018 haben Philippe und Ruth Constantin ihr Weingut um ein Bed & Breakfast mit fünf Gästezimmern erweitert.
Adresse:
Cave St. Philippe,
Philippe Constantin,
Pachienstrasse 19,
3970 Salgesch/VS
Preis: Fr. 48.50