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Swisstainable: Eine Chance für Destinationen, sich zu positionieren

Seit rund zwei Jahren nimmt das Swisstainable-Programm auch Destinationen auf. Zwei Regionen erzählen, warum sie teilnehmen.

Ein wichtiger Fokus in Destinationen: nachhaltige Mobilität. (ZVG)

Seit 2021 gibt es das Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable, das von Schweiz Tourismus ins Leben gerufen wurde. Ursprünglich für Betriebe gedacht, können seit zwei Jahren auch Destinationen am Programm teilnehmen. «Wir wollen diese in ihren Bemühungen um eine umfassende nachhaltige Entwicklung des Schweizer Tourismus unterstützen», erklärt Romy Bacher. Sie ist Leiterin Nachhaltigkeit beim Schweizer Tourismus-Verband STV, wo die Swisstainable-Geschäftsstelle seit 2022 angesiedelt ist. Für die Destinationen ergebe sich die Chance, sich als verantwortungsvolle Region zu positionieren. «Mit der Teilnahme erhalten sie zudem konkrete Instrumente an die Hand», so Bacher.

Die Destination Engadin Scuol Zernez Val Müstair ist im Swisstainable-Programm mit der höchsten von drei Stufen ausgezeichnet. «Mit dem Nationalpark, der Unesco-Biosphäre Engiadina Bassa/Val Müstair und der gepflegten romanischen Kultur sind wir dafür prädestiniert, eine Modellregion in Sachen Nachhaltigkeit zu sein», erklärt Direktor Bernhard Aeschbacher. In der Region gibt es unter anderem Gratis-ÖV mit der Gästekarte, und die Angebote sind wann immer möglich auf den ÖV abgestimmt. «Zudem sensibilisieren wir unsere Gastronomen, regionale Produkte zu verwenden.» Weiter tagt zweimal im Jahr der Nachhaltigkeitsrat, der ein Verbesserungsprogramm mit Massnahmen verantwortet. Dieser ist in der Region breit abgestützt und vertritt Bereiche wie Hotels, Bergbahnen, Landwirtschaft, Handel, Kultur und Politik.


«Ein intakter Lebensraum ist für den Tourismus entscheidend.»

Ramona Lendenmann, St. Gallen-Bodensee Tourismus


Rund ein Viertel der Partnerbetriebe der Destination nehmen ebenfalls am Swisstainable-Programm teil. «Hier sehen wir noch viel Potenzial», so Aeschbacher. Man mache die Betriebe daher während der Leistungspartner-besuche auf das Programm aufmerksam und versuche, ihnen die Vorteile einer Teilnahme aufzuzeigen. Das Engagement der Destination ist intrinsisch motiviert – ein Nachhaltigkeitszertifikat ist gemäss Aeschbacher für die meisten Gäste kein Buchungsgrund. «Aber im Idealfall freut sich der Gast über unsere Anstrengungen und wir motivieren ihn, sich gewisse nachhaltige Verhaltensweisen auch nach seinen Ferien anzueignen. Dann haben wir etwas Schönes erreicht.»

Eine der neuesten «Swisstainable Destinations» ist die Region St. Gallen-Bodensee. Man habe sich für die Teilnahme entschieden, um die nachhaltige Entwicklung voranzutreiben und das Thema weiter zu verankern, sagt Ramona Lendenmann, Nachhaltigkeitsverantwortliche und Leiterin Management Support & Personal bei St. Gallen-Bodensee Tourismus. Im Rahmen des Einstufungsprozesses wurde eine destinationsweite Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus der ganzen Region gegründet. Der Fokus liegt auf der Förderung der nachhaltigen Mobilität.

Der Tourismus in der Pflicht

Lendenmann ist überzeugt: «In keiner anderen Branche ist das Wechselspiel von Chancen und Herausforderungen deutlicher als im Tourismus. Touristische Destinationen leben von der Attraktivität und der intakten Natur ihrer Orte und Regionen. Gleichzeitig wirken sie in hohem Masse verändernd und gestaltend auf diese ein.» So sei ein intakter Lebensraum für die Destination entscheidend: «Wir spüren, dass Gäste und Einheimische vermehrt Wert auf nachhaltige Bestrebungen in unserer Destination legen.»

(Angela Hüppi)


Swisstainable Destinations

Derzeit erfüllen 14 Schweizer Destinationen die Kriterien für die Einstufung als Swisstainable Destination – drei davon auf der höchsten Stufe Level III – leading. Weitere knapp 20 Destinationen befinden sich im Anmeldeprozess.


Mehr Informationen unter:

stv-fst.ch