Das wiedereröffnete Ausflugs- und Eventhotel «Lueg» wird zum Schweizer Volksmusik-Zentrum.
Der Landgasthof «Lueg» in der Gemeinde Heimiswil steht den Gästen nach einer sechsmonatigen Pause wieder offen. Die deutschen Gastgeber Silke und Peter Sperner haben sich der Aufgabe einer sanften Neuausrichtung der «Lueg» angenommen. Die Schweizer Hotellerie ist den beiden bestens bekannt, führten sie doch schon den «Bärggnuss» auf der Rigi sowie das Klosterhotel auf der Bieler St. Petersinsel. Gemeinsam mit «Lueg»-Besitzer Jörg Moser entwickelten sie Ideen, um Tagestouristen, Übernachtungsgäste, Volksmusikliebhaber und Geniesser lokaler Küche anzulocken.
Trotz des vielfältigen Angebots in der «Lueg» sieht Jörg Moser die Stärke des Hotels im Zusammenspiel mit weiteren Emmentaler Attraktionen. So müsse man sich auch für die Schaukäserei Affoltern, den Schangnauer Wasserbüffel-Mozzarella, das Emmentaler Bier sowie für die Kambly in Trubschachen einsetzen. «Diese Erfolgsgeschichten gehören im Sinne eines modernen Crossmarketings kommuniziert. Die Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen erleichtert das Vorhaben, die Ausstrahlung des Emmentals mit gemeinsamen Erlebnis-Packages zu bündeln», erklärt Jörg Moser seine Pläne.
Mit der zum Landgasthof gehörenden «Erlebnisbühne Emmental Lueg Arena» ist die «Lueg» das offizielle Schweizer Volksmusik-Zentrum. «Mit der Lueg-Schwinget, dem Lueg-Schiessen und der Jodlernacht sind wir somit Vorreiter in Sachen Schweizer Volkskultur», so Peter Sperner und freut sich: «Dank Radio Tell, dem bei uns ein Studio für Aufnahmen und Live-Übertragungen zur Verfügung steht, werden unsere Konzerte schweizweit über den Sender gehen.»
Die «Lueg» ist ein gern gebuchter Ort für Hochzeiten, Taufen und Seminare. Für deren kulinarische Inszenierung hat sich die Crew für eine Neuinterpretation von Altbewährtem entschieden. Das funktioniert besonders gut, wenn die lokalen Produzenten ihren Beitrag dazu leisten. So liefert der Biobauer unweit der «Lueg» Forellen, die unter anderem mit Kräutern aus dem eigenen Garten zubereitet werden. Der Käser in der Nähe entwickelt mit der «Lueg» einen Weichkäse, der das grosse Angebot von Hartkäsen im Emmental bereichern soll. Während eine Bäuerin die Küche mit Chutneys aus Gemüse und Früchten versorgt, bedient die andere Bäuerin das Frühstücksbuffet mit Hausgemachtem. Peter Sperner weiss: «Wer den Gästen keinen Grund gibt wiederzukommen, hat es an herausfordernder geografischer Lage wie der unseren schwer.»
Auf die Frage, ob die deutschen Gastgeber im Emmental gut aufgenommen wurden, antwortet der Hotelier: «Die Verwunderung war spürbar. Sobald die Schweizer aber merken, dass man sich für ihre Region und deren Gepflogenheiten einsetzt, verfliegt die mögliche Skepsis auch bei wertkonservativen Menschen schnell. Ich kenne kein Land, das diesbezüglich so flexibel ist.»
(Andrea Decker)
Eröffnet und umgebaut
1891 eröffnet. 1893 niedergebrannt und neu erbaut. 2006 für mehrere Millionen Franken renoviert.
Übernachtungsmöglichkeiten
17 Themenzimmer (Hotel)
14 Zimmer (Dependance)
Restauration
300 Sitzplätze, mit VIP-Zelt
500 Sitzgelegenheiten
Tagungsmöglichkeiten
Zwei Seminarräume mit flexibler Bestuhlungsmöglichkeit.
Infrastruktur
Wellnessoase mit Saunen, Dampfbad und Kneippgarten.
Bar, Smoker’s Lounge und Weinkeller für Degustationen.
Event Location
Open-Air-Bühne 720 Plätze
Lueg-Saal 100 Plätze
Öffnungszeiten
Ganzjährig geöffnet, Ruhetage montags und dienstags.