Vor über zehn Jahren absolvierte Alina Clavadetscher in der Stiftung Lebenshilfe ihre Berufslehre. Nach einem Exkurs in Hotellerie und Reinigung ist sie zurückgekehrt.
Alina Clavadetscher, was hat Sie als Jugendliche dazu motiviert, die Berufslehre zur Fachfrau Hauswirtschaft zu absolvieren?
Von Beginn weg hat mir die Vielseitigkeit dieses Berufs gefallen. Das fasziniert mich bis heute. Das und die Tatsache, dass man als Fachfrau Hauswirtschaft in den verschiedensten Bereichen arbeiten kann.
Sie haben direkt nach der Lehre kurze Zeit im Büro gearbeitet, dann aber bald den Weg ins Gastgewerbe gefunden. Was hat Sie daran gereizt?
Service war damals schon ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und ich wollte wissen, wie es ist, im direkten Austausch mit den Gästen zu sein. Ich war für einige Saisons in verschiedenen Hotels, darunter das Hotel Seehof in Davos/GR. Die Arbeit und das lebendige Umfeld der Hotellerie haben mir sehr gut gefallen.
Sind Sie lange im Service geblieben?
Nein, nach wenigen Saisons war für mich bald klar, dass ich lieber wieder näher an meinen angestammten Beruf wollte. Da kam mir die Position Leiterin Housekeeping im Sorell Hotel Arte in Spreitenbach/AG gerade recht. Nach einer weiteren Führungs-position, bei der ich helfen durfte, das Hotel zu eröffnen, habe ich in die Reinigung gewechselt. Seit 1 1/2 Jahren bin ich nun wieder in meinem Ausbildungsbetrieb tätig.
Hat es Ihnen am Ende in der Hotellerie nicht so gut gefallen?
Doch, die Hotellerie hat mir sogar sehr gut gefallen, doch die Lebensumstände verändern sich, wenn man älter wird. Der Druck und die Hektik wurden mir mit der Zeit offen gesagt zu viel. Bei der Stiftung Lebenshilfe habe ich nebst Reinigung und Wäscherei auch das Catering unter mir. Ganz weg von der Gastronomie bin ich nicht, doch hier geht alles ein bisschen entspannter zu und her. Und die Gäste bleiben länger, das finde ich schön. Den Beruf würde ich auf jeden Fall jederzeit wieder wählen. Zumal er nun durch die Zusammenlegung der beiden Berufe noch facettenreicher werden dürfte.
(Interview Désirée Klarer)
Alina Clavadetscher hat nebst der Berufslehre zur Fachfrau Hauswirtschaft auch den Berufsbildnerkurs sowie die Ausbildung zur Bereichsleiterin Hotellerie-Hauswirtschaft gemacht. 2018 gewann sie den Titel Housekeeper des Jahres 2018.