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Snackify my menu

Die Gastkolumne von Patrick Zbinden, Dozent für Food Design, Sensoriker und Food-Journalist BR.

Frühstück, Mittagessen, Abendessen – diese Dreifaltigkeit der Esskultur verliert an Bedeutung. Immer mehr Menschen unter 70 Jahren essen nicht mehr zu festen Zeiten, sondern über den Tag verteilt in kleinen Portionen. Dieser Trend hat längst einen Namen: Snacking. Konkret bevorzugen laut aktuellen Erhebungen 62 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten mehrere kleine Snacks statt drei grosser Mahlzeiten. Bei der Generation Z und den Millennials liegt der Anteil sogar bei über 70 Prozent. Während Tankstellenshops und Detailhändler ihre Take-away-Angebote clever ausbauen und vom global wachsenden Snack-Markt profitieren, fällt es der Gastronomie noch schwer, diesen Trend zu nutzen. Zwar gibt es Versuche, etwa durch Sharing-Ansätze, doch oft fehlen kreative Ideen und durchdachte Strukturen. Das ist schade, denn Snacks sollten längst ein fester Bestandteil der Menüstruktur sein. Das Potenzial ist vorhanden, man muss es nur nutzen. Wie könnte das aussehen? Zum Beispiel in Form von Smashed Fries als «Loaded Snack» mit würzigen, üppigen Toppings. Funktioniert ebenfalls: «Snack-Sushis» im Streetfood-Style mit ungewöhnlichen Füllungen. Man könnte Gäste auch mit themenbasierten «Sharing Boards/Snack Trays» überraschen. Auch Kombis aus Signature-Snack und Getränk bringen Profil. Und der Apéro? Er wird in einer charmanten Holzbox mit Käsewürfeln, Landjägerscheibchen und Brotstücken serviert. Eines ist klar: Snacking ist keine Modeerscheinung, sondern Realität. Wer diesen Trend ignoriert, verpasst nicht nur Chancen, sondern auch Geld. Kurzum: Mit kreativen Snacks kann man das grosse Geschäft mit kleinen Häppchen in den eigenen Betrieb holen.

(Patrick Zbinden)