Mediadaten Données Media Olympiade der Köche

Leere Teller, glückliche Gäste

Die srilankische Küche erfreut sich in der Schweiz zunehmender Beliebtheit. Mit dafür verantwortlich ist ein einzigartiges Street-Food-Gericht aus gehacktem Fladenbrot: Kottu Roti.

Wenn die Gäste den Teller leer essen, heisst das, es hat geschmeckt. «Das ist in der sri-lankischen Esskultur sehr wichtig, denn Gastfreundschaft steht an oberster Stelle», erzählt Rajaneesh Asirvatham, der von allen Raja genannt wird. Seit drei Jahren führt der Quereinsteiger, der vorher 17 Jahre lang in der Pharmaindustrie tätig war, den Stand Zoe – Food of Sri Lanka in der Basler Markthalle.

Die sri-lankische Küche sei gut geeignet für alle Ernährungsformen. «Wir kochen mit viel Gemüse und essen wenig Fleisch», erklärt Raja. Sri-lankische Currys werden ausserdem mit Kokosöl und Kokosmilch zubereitet, weshalb sie sich auch für laktoseintolerante oder vegan lebende Personen eignen. Bei Zoe – Food of Sri Lanka gibt es aktuell neben Poulet- und Rindfleischcurry vier fleischlose Varianten zur Auswahl: Aubergine, Linsen, Cashew und Spinat.

Neben der Curry-Basis, die aus Tomaten, Zwiebeln, Ingwer und Knoblauch besteht, macht die sri-lankische Gewürzmischung die Gerichte komplett. Darin sind unter anderem Zimt, Nelken, Kardamom, Kreuzkümmel, Fenchelsamen und Curryblätter enthalten. «Es gibt unzählige Variationen dieser Mischung», erzählt Raja. «Ich habe meine eigene so angepasst, dass sie würzig und aromatisch ist, aber nicht scharf.»

Aushängeschild Kottu Roti

Neben Curry serviert Raja das beliebte Street Food Kottu Roti (im Bild). Wörtlich übersetzt heisst das «gehacktes Fladenbrot». Dieses wird mit Lauch, Zwiebeln, Kohl, Ei und je nach Variante mit Fleisch oder weiterem Gemüse angebraten. «Kottu Roti ist in Sri Lanka eine Festmahlzeit oder ein Abendessen», erzählt Raja. Letzteres sei aber weniger wichtig als das Frühstück und Mittagessen. «Zum Mittagessen gibt es bei uns immer Reis mit Curry, das wir mit den Händen essen. Ein ganz anderes Geschmackserlebnis.» Zum Essen wird in Sri Lanka häufig Tee getrunken. Der schwarze Ceylon-Tee ist weltweit bekannt. Aber auch Softdrinks sind beliebt wie zum Beispiel Nelli Crush, der aus der indischen Stachelbeere hergestellt wird.

Die meisten Zutaten für seine Gerichte sind laut dem Geschäftsführer in der Schweiz gut erhältlich. «Nur Curry- und Pandanblätter sind schwieriger zu bekommen.» Es komme auch vor, dass Produkte nicht in der gleichen Verarbeitung erhältlich sind: «Hier gibt es zum Beispiel nur getrocknete Cashewkerne. Wir kochen sie im Dampfkochtopf. So kommen sie den frischen, weichen Cashewkernen aus Sri Lanka näher.»

Die sri-lankische Küche sei in der Schweiz noch ein Geheimtipp, aber sie gewinne an Beliebtheit, meint Raja. Auch er will weiter dazu beitragen, indem er sein Angebot – im Rahmen der Möglichkeiten des kleinen Marktstandes – weiter ausbaut.

(Alice Guldimann)


Mehr Informationen unter:

zoe-food.com